Die 68-jährige Anna Ohnweiler hat im Südwesten das Bündnis „Omas gegen rechts“ ins Leben gerufen.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Nagold - Den ersten Demo-Einsatz ihres Lebens hatte Anna Ohnweiler am zweiten Adventssamstag vergangenen Jahres. Da stand die 68-Jährige mit einem selbst gebastelten Schild zwischen anderen Demonstranten auf dem Stuttgarter Kronprinzenplatz. Es ging um den UN-Migrationspakt. Ein Häufchen Migrationspakt-Gegner, die einem Aufruf des AfD-Landtagsabgeordneten Stefan Räpple gefolgt war, fand sich plötzlich zehnmal mehr Demonstranten gegenüber. Dazwischen die Polizei. Anna Ohnweiler stand in der ersten Reihe der Gegendemo. Auf ihr Schild hatte sie „Omas gegen rechts“ geschrieben. Es war ein nasskalter Tag, und Ohnweilers Schild ging zwischen den großen Transparenten mit Aufschriften wie „Gegen Rassismus“ fast unter. Anna Ohnweiler skandierte auch keine Parolen. Sie stand einfach da mit ihrer Drei-Worte-Botschaft, ihrem Kommentar zum aktuellen politischen Diskurs. Das Foto von ihr in Stuttgart ging durch die Medien.