Die Hacker-Gruppierung Anonymous nimmt Rechtsextreme ins Visier. Die Untergruppe „Operation Blitzkrieg“ startete dafür im Netz das Portal „nazi-leaks.net“.

Berlin - Die Hacker-Gruppierung Anonymous nimmt auf einer neuen Internetseite Rechtsextreme ins Visier. Die Untergruppe „Operation Blitzkrieg“ startete dafür im Netz das Portal „nazi-leaks.net“. Am Montag fanden sich dort mehrere Veröffentlichungen, etwa zur NPD, zur in der rechten Szene beliebten Modemarke Thor Steinar und zur rechtsgerichteten Wochenzeitung „Junge Freiheit“.

„Nazi-Leaks“ bündelt dabei offensichtlich unter anderem auch frühere Veröffentlichungen, die auf diverse Internetseiten gestreut worden waren. So fanden sich unter den Veröffentlichungen auch E-Mails von NPD-Mitgliedern, die zuvor schon die „taz“ ins Netz gestellt hatte. Die Hacker publizierten auch Listen mit vermeintlichen NPD-Spendern, inklusive Adressen - teilweise ebenfalls aus früheren „Leaks“.

 

Verunsicherung in der rechtsextremen Szene

In der rechtsextremen Szene herrschte unterdessen Verunsicherung vor. „Operation Blitzkrieg hat wieder einmal zugeschlagen“, hieß es etwa von einem anonymen Nutzer im Forum von „Thiazi“, worauf ein anderer entgegnete: „Da werden noch ein paar folgen fürchte ich.“ Teilweise wurde dazu aufgerufen, die von Anonymous veröffentlichten Listen nach Bekannten zu durchforsten, um diese sodann gegen die Hacker aufzuhetzen.

Die Hacker von Anonymous haben diverse Ziele. Mit vielen Attacken machen sie auf mangelhaften Datenschutz aufmerksam. Sie kämpfen aber auch gegen Scientology, Gegner der Homosexualität und eben auch gegen Rechtsextreme. Viele Aktivisten des Kollektivs Anonymous werden der linken bis linksextremen Szene zugerechnet. In den Foren der Rechtsradikalen werden sie teils als „Antifa-Freaks“ bezeichnet.