Das Feuer in einem Asylbewerberwohnheim in Heumaden ist vermutlich von einem Bewohner versehentlich entfacht worden. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung. Doch noch sind einige Fragen ungeklärt.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Das Feuer in einem Asylbewerberwohnheim in Heumaden vor einer Woche ist vermutlich von einem Bewohner versehentlich entfacht worden. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung gegen ihn. Ein technischer Defekt eines elektrischen Gerätes könne als Brandursache ausgeschlossen werden, sagt der Polizeisprecher Martin Eibofner.

 

Die Ermittler des Branddezernats fanden den ursprünglichen Brandherd in der total zerstörten Haushälfte des Wohnheims an der Kirchheimer Straße. Im Boden eines Zimmers habe man einen Brandfleck entdeckt, der aller Wahrscheinlichkeit nach die erste Stelle war, an der es gebrannt hatte. Das Feuer war am vergangenen Samstag in den frühen Morgenstunden ausgebrochen. Die Lage stellte sich für die Einsatzkräfte dramatisch dar: Mehrere Menschen hatten sich mit zusammengeknoteten Laken und Vorhängen aus den Fenstern abgeseilt, darunter auch eine schwangere Frau. Neun Personen wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

Einen Brandanschlag von außerhalb hatte die Polizei am vergangenen Wochenende schnell ausschließen können, weil es dafür keinerlei Anzeichen gegeben hatte. Das vorläufige Untersuchungsergebnis von der Unglücksstätte lag am Donnerstag vor. Dem Bewohner wurde erklärt, dass er der fahrlässigen Brandstiftung beschuldigt werde. Sachdienliche Hinweise habe es von ihm bisher noch keine gegeben.

Einige Fragen sind noch offen

Noch sind einige Fragen in dem Fall offen. Die drängendste ist, warum das Feuer erst relativ spät bemerkt wurde. Die Ermittler fanden heraus, dass es wohl bereits um 5.30 Uhr am Samstagmorgen ausgebrochen war. Der erste Alarm ging bei der Feuerwehr etwa 20 Minuten später ein, als der Brand sich schon ausgebreitet hatte.

Die Haushälfte, in der der Brandherd liegt, muss abgerissen werden. Die andere Hälfte kann wohl in ein paar Wochen wieder bewohnt werden. Die Flüchtlinge sind auf andere Unterkünfte verteilt. Einige von ihnen konnten inzwischen ihre Habseligkeiten aus dem intakten Gebäude holen.

In den Wohnungen hingen Rauchmelder, an den Häusern waren Brandmeldeanlagen angebracht. Zwischen den Haushälften besteht eine Brandmauer, die verhinderte, dass das Feuer sich auf den anderen Teil des Gebäudes ausbreiten konnte.