Die Pläne für eine Außengastronomie an der Oper finden vielfach Zustimmung oder zumindest verhaltene Sympathie. Kritik gibt es jedoch an der Vorgehensweise und der Umsetzung. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club wird besonders deutlich.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Die Idee der Württembergischen Staatstheater, eine feste Außengastronomie zwischen Oper und Schauspielhaus einzurichten, hat die Fahrradlobby des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) auf den Plan gerufen: „Der ADFC Stuttgart hat die von der Presse berichteten Pläne zur Außengastronomie an der Oper mit großer Bestürzung zur Kenntnis genommen“, schreibt Tobias Willerding, der Kreisvorsitzende des ADFC Stuttgart in einem offenen Brief, der an Oberbürgermeister Frank Nopper, die Mitglieder des Gemeinderats und an Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle gerichtet ist. Der ADFC stört sich insbesondere daran, „dass Überlegungen, die den Radverkehr in Stuttgart existenziell bedrohen, nicht in den dafür vorgesehenen Gremien unter Beteiligung der sachkundigen Einwohner*innen besprochen werden“.

 

„Verkehrsführung ist einer Hauptradroute unwürdig“

Die Pläne der Staatstheater tangieren die vor der Oper verlaufende Hauptradroute 1. Grünen-Vertreter hatten deshalb gefordert, den Radweg entlang der B 14 zu führen und dort eine Autospur für Fahrradfahrer zu reservieren, was wiederum die CDU ablehnt. Der ADFC erklärte dazu: „Die Radverkehrsführung zwischen Oper und Eckensee ist heute schon ausgesprochen problematisch und einer Hauptradroute unwürdig.“

Eine weitere Einengung im Mischverkehr zwischen Fußgängern und Radfahrern sei inakzeptabel und widerspreche dem geforderten Verkehrsfrieden. „Deshalb kann eine Außengastronomie, die auch aus unserer Sicht keineswegs abwegig ist, nur erfolgen, wenn zuvor eine adäquate Lösung für Radpendlerinnen und Radpendler entlang der B 14 nicht nur geplant, sondern auch bereits ausgeführt ist“, schreibt Willerding. Dies sei kurzfristig auch als Popup-Radweg denkbar. Am Montagabend beschäftigt sich der Bezirksbeirat Stuttgart-Mitte mit dem Thema.