Paukenschlag in Erdmannhausen: Zwei Gemeinderätinnen, darunter die Stimmenkönigin, werfen das Handtuch und treten aus der Fraktion aus.

Aus vier mach zwei. Die kleine Bombe ging am Ende der jüngsten Erdmannhäuser Ausschuss-Sitzung am Donnerstagabend hoch: Zwei CDU-Gemeinderätinnen verkündeten, künftig nicht mehr der Fraktion der Christdemokraten angehören zu wollen. „Probleme in der Kommunikation, im Umgang miteinander sowie im Bereich des internen Informationsflusses lassen mir leider keine andere Wahl“, sagte Vanessa Gruber. Dem Gemeinderat werde sie künftig weiter treu bleiben, jedoch vorerst fraktionslos.

 

„Fühle mich nicht mehr wohl“

So auch Daniela Baumgärtner-Bauer. Sie fühle sich schon eine ganze Weile nicht mehr wohl in der CDU-Fraktion Erdmannhausen. „Die Arbeit als Gemeinderätin ist mir wichtig und macht mir viel Freude. Allerdings sehe ich momentan keine Möglichkeit, in der Fraktion meine Ideen und Ziele einzubringen und konstruktiv darüber zu diskutieren.“

Die CDU-Fraktion – bislang wie die Freien Wähler mit vier Räten die stärkste Kraft im Erdmannhäuser Gemeinderat – steht damit mit nur noch zwei Mitgliedern als kleinstes Licht des Gremiums da. Zudem verliert sie mit Vanessa Gruber die Stimmenkönigin der jüngsten Kommunalwahl.

„Ja, es hat Spannungen gegeben“

Übrig bleiben in der Gemeinderats-CDU Ilona Schondelmaier und der Fraktionsvorsitzende der Erdmannhäuser Christdemokraten, Rainer Kleinknecht. Letzterer will zu der Sache nicht groß Stellung nehmen, wie er auf Nachfrage sagt. Er habe selbst erst am Donnerstag von der Entscheidung erfahren und sei „emotionslos. Nicht mal sprachlos.“ Die nun ausgeschiedenen Damen und er selbst hätten zu manchen Themen eben andere Auffassungen gehabt. Und er sagt: „Ja, es hat Spannungen gegeben. Das weiß man ja. Wo gibt es die nicht?“ Den Schuh dafür ziehe er sich durchaus auch selbst an. „Es gehören immer zwei dazu. Da nehme ich mich nicht aus.“