Südtirol ist eines der beliebtesten Ferienziele der Deutschen. Ausgerechnet in der schönsten Ferienzeit bricht ein Unwetter über Teile der Autonomen Provinz Bozen. Und die nächste Gewitterfront naht bereits.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Mitten in der Hauptferienzeit fegt ein heftiges Unwetter über das auch bei deutschen Touristen beliebte Südtirol mit sich. Die kurzen, aber intensiven Gewitter und starken Regenfälle haben in der Nacht zum Sonntag (30. Juli) in Teilen der nördlichsten Provinz Italiens teils schwere Schäden hinterlassen.

 

Auf unserer Karte sehen Sie, wo das Unwetter in Südtirol gewütet hat:

Wassermassen reißen Brücken weg

Brücken wurden in einigen Gegenden von den Wassermassen weggerissen. Unterhalb des Grödner Jochs (2121 Meter) in den Dolomiten ging eine Gerölllawine nieder. Der Gebirgspass verbindet Gröden mit dem Gadertal sowie den Gemeinden Wolkenstein und Corvara.

Am Sonntagmorgen begannen in einigen Gegenden die Aufräumarbeiten, die bis in den späten Abend und an den nächsten Tagen andauern sollen.

Bilder der Verwüstung aus Südtirol

Brücken wurden in einigen Gegenden von den Wassermassen weggerissen. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Von der Straße ist nicht mehr zu erkennen. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

In Gassl und Olang im Osten Südtirols wurde ein kleiner Bach zu einem reißenden Strom. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Bäche werden zu reißen Strömen

So wurden durch die heftigen Regenfälle in der Gemeinde Olang und im Weiler Gassl im Osten Südtirols kleine Bäche zu reißenden Strömen. Mehrere Holzbrücken wurden von den Wassermassen weggerissen. Auf Videos in den sozialen Medien ist zu sehen, wie die Wasser des Furkelbaches und der Rienz zu einer gewaltigen Flut anschwollen und drei Brücken mit sich rissen sowie Straßen und Gebäude vermurrten.

Außerdem wurden in der Gegend mehrere Straßen – Zufahrt zur Olanger Fraktion Geiselsberg – und Gebäude durch Schutt und Schlamm blockiert, wie die Südtiroler Feuerwehr am frühen Sonntagmorgen mitteilt.

Geröll-Lawine begräbt Autos unter sich

Am Sonntagmorgen begannen in einigen Gegenden die Aufräumarbeiten, die bis in den späten Abend und an den nächsten Tagen andauern sollen. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Unterhalb des Grödner Jochs (2121 Meter) in den Dolomiten ging dine Gerölllawine nieder. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Mehrere Fahrzeuge auf einem Parkplatz wurden verschüttet. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Einige haben nur noch Schrottwert. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Dies war einmal ein Familien-Van. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Am Samstag gegen 19.30 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr von Kolfuschg (Colfosco) in den Dolomiten zum Unwettereinsatz zum großen Pisciadú-Parkplatz unterhalb des Grödner Jochs gerufen. Foto: LFV Sütdirol/Press/e

Starke Regenfälle hatten riesige Mengen von Geröll und Schlamm ins Tal gespült. Foto: L/FV Sütdirol/Presse

Fotos und ein Video der Feuerwehr Kolfuschg zeigen, wie sich die Schlammlawine ins Tal wälzt. Foto: LFV Sütdirol/Presse

Drei Kilometer unterhalb des Grödner Jochs, einem Gebirgspass und beliebten Wanderhotspot von Urlaubern östlich von Bozen, verschlang eine gewaltige Gerölllawine mehrere Fahrzeuge auf einem Parkplatz und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Nach Angaben der Feuerwehr ist niemand verletzt worden.

Am Samstag gegen 19.30 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr von Kolfuschg (Colfosco) in den Dolomiten zum Unwettereinsatz zum großen Pisciadú-Parkplatz unterhalb des Grödner Jochs gerufen. Vom Val Setus südlich des Parkplatzes war drei Kilometer unterhalb des Grödner Jochs eine riesige Mure abgegangen.

Starke Regenfälle hatten riesige Mengen von Geröll und Schlamm ins Tal gespült. Fotos uns in Video der Feuerwehr Kolfuschg zeigt, wie sich die Schlammlawine ins Tal wälzt. Das Geröll verschüttete mehrere Autos. Auch die Straße von Kolfuschg zum nahen Grödner Joch wurde verschüttet.

Heftige Murren gehen im Pustertal nieder

Ebenso im Pustertal gab es heftige Muren, ein Haus wurde verschüttet, mehrere Familien waren eingeschlossen. Ein Video zeigt, wie der durch den Starkregen zu einem reißenden Fluss geworden war und drei Brücken mit sich riss.

In Partischns bei Meran kam es zu einem schweren Steinschlag, der mehrere Wanderwege verschüttete. Der bei Urlaubern beliebte Partschinser Waalweg, der Partschinser Höhenweg und ein Feldweg sind vorerst unpassierbar.

Nächste Gewitterfront soll Dienstag kommen

Im Pustertal gingen in zwei Stunden 50 Liter pro Quadratmeter Niederschlag nieder. Es wurden 500 Blitze registriert, schreibt der Meteorologe Dieter Peterlin bei Twitter. Peterlin und der Wetterdienst Südtirol erwarten ab morgen, spätestens aber ab Dienstag (1. August) die nächste Gewitterfront.