Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Sie haben sich gegenseitig geschätzt. Doch musikalisch trennten Wolle Kriwanek, Christian Langer, bei den Füenf besser bekannt als Justice, und Pelvis alias Jens Heckermann stets Welten. Nun hat die A-Capella-Formation eine CD mit Klassikern des schwäbischen Soul- und Bluessängers veröffentlicht. „Füenf singen Kriwanek“ heißt sie schlicht. Schnell wird deutlich: es sind für die Füenf Hymnen aus einer anderen Welt, mit denen sie sich für ihre Hommage auseinandergesetzt haben.

 

Besonders gelingt das immer, wenn sich das Gesangsquintett ganz weit vom Original entfernt. Etwa wenn Dottore Basso des Bankangestellten Traum vom „Easy Rider“ grummelt. Oder wenn Kriwaneks Version von „Oinr isch emmer d’r Arsch“, also den Abzählreim „Enne denne dubbe denne“, herrlich verrappt und mit Falcos „Kommissar“ aufgepeppt daherkommt.

Schwieriger wird es bei „Stroßaboh“, „Ufo“ oder „Herbertstroß“. Da hatte Kriwaneks Stimme – wie er es selbst trefflich gesagt hat – „oifach mehr Oier“. Dennoch macht es Spaß, den knitzen Charme der alten Nummern wieder zu entdecken.