Bahnhofsareal in Hemmingen Eine öffentliche Toilette kommt - vielleicht

Verschafft Erleichterung, wenn’s pressiert – doch wirklich gern nutzt sie eigentlich keiner: öffentliche Toiletten. Foto: dpa/Sebastian Willnow

Der Verwaltungsausschuss bleibt vage: Bei der Umgestaltung des Hemminger Bahnhofsareals wird der Wunsch nach einem öffentlichen Klo berücksichtigt. Eine klare Zusage klingt anders.

Es ist die SPD-Fraktion im Gemeinderat, die immer wieder darauf drängt, dass es am Bahnhof eine öffentliche Toilette geben sollte. So beantragte sie auch zum diesjährigen Haushalt ein stilles Örtchen zu errichten – zumal die Gemeinde das Bahnhofsareal neu gestalten wird.

 

Bislang lehnten die Mitglieder des Verwaltungsausschusses das Anliegen stets mehrheitlich ab: Eine öffentliche Toilette kann ziemlich schnell ziemlich übel aussehen, weshalb auf die Kommune jedes Jahr Reinigungskosten im fünfstelligen Bereich zukommen würden. Wirklich gern nutzt ein öffentliches Klo im Grunde keiner – gleichwohl sollte „dem Grundbedürfnis eines jeden Menschen, besonders der Nutzerinnen und Nutzer des Nahverkehrs, Rechnung getragen werden“, findet die SPD. Mögliche Umsetzungen könnten in einem der künftigen Gebäude sein. Zustimmung erhält die Fraktion von Barbara von Rotberg. Ab einem gewissen Alter komme man nicht mehr so schnell heim, meint die Liberale.

Machen vielleicht Gastronomen mit?

Letztlich einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, die Möglichkeit einer öffentlichen Toilette in den weiteren Planungen für das Bahnhofsareal zu berücksichtigen. Das schlug die Gemeindeverwaltung vor. Eine Konzeption für eine „Freundliche Toilette“ oder „Nette Toilette“ innerhalb eines Gastrobetriebes sieht sie kritisch. Durch einen Aufkleber im Eingangsbereich signalisieren Gastronomen und Händler, dass ihre Sanitärräume öffentlich und kostenfrei nutzbar sind. Es sei jedoch unklar, welche Betriebe dabei berücksichtigt werden sollen. Außerdem würden die durch die allgemeine Nutzung verursachten Verunreinigungen die Gastrobetreiber eher abschrecken. Trotzdem sagte die Verwaltung zu, Gastrobetriebe und sonstige Einrichtungen zu fragen, ob sie bereit wären mitzuwirken. Sollte das der Fall sein, würden Lizenz- und Druckkosten von rund 1500 Euro anfallen.

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