Barbecue-Profis haben sich am Wochenende auf dem Messegelände in Stuttgart getroffen und um die Wette gegrillt.

Das „Real Smoke BBQ-Team“ zeigte sich am Samstag hochmotiviert. Für die Internationale Deutsche Grill- und Barbecue-Meisterschaft haben sich die Lokalmatadoren viel vorgenommen. Es ist die Feuerprobe zur WM im kommenden Jahr. „Wir starten mit einem andalusischen Grillspieß und einem vegetarischen Menü“, erklärt Tobias Walker am Samstag auf dem Freigelände der Messe Stuttgart.

 

Der spanische Fischspieß, den das neunköpfige Team aus Stuttgart und der Region im Rahmen des Wettbewerbs zubereitet, vereint Wolfsbarsch, Tintenfisch, auf dem Grill geschmorte Rotweinzwiebeln und Pimientos de Padron, kleinen grünen Bratpaprikaschoten. „Dazu gibts gegrillten mediterranen Kartoffelsalat“, sagt Walker.

Ob die Grillkunst der Real Smoker zum Sieg reicht, wird erst am späten Sonntagnachmittag bekannt gegeben. Bis dahin kämpfen 32 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zwei Tage lang um insgesamt drei verschiedene Titel.

Neben dem Deutschen Meister der Profis lobt die German Barbecue Association (GBA) einen internationalen und einen Amateurtitel aus. Preisgeld: insgesamt 15.000 Euro. 3000 Euro erhält der „Deutsche Grill- und BBQ-König“, also das beste Team im Wettbewerb der Profis. Die GBA trägt die Deutsche Meisterschaft der Griller in diesem Jahr bereits zum 26. Mal aus.

Aufgerückt in den Profi-Wettbewerb

Im Profi-Wettbewerb treten auch die Stuttgarter an, die aktuell Deutscher Vizemeister sind: Wie Teammitglied Stephan Beck erklärt, habe ein Sieg im Amateur-Lager, den die Gruppe noch unter anderem Namen 2017 gewann, automatisch den Aufstieg zu den Profis zufolge. „Der Spaß steht beim Grillen aber immer im Vordergrund“, sagt Beck. „Wir sind ein Team aus Freunden, und die ganze Barbecue-Community ist eine große Familie.“

Sechs Gänge aus sechs verschiedenen Bereichen müssen die Profi-Teams im Laufe des Wochenendes zubereiten: vom Barbecue-Frühstück bis zum Dessert. Dazwischen liegen Menüs aus gegrilltem Schweinefleisch, Huhn, Fisch und eine vegetarische Variante. Norbert Blaschke aus dem fast 70 Personen umfassenden Jurorenpool betont, dass die Beurteilung so vieler Menüs harte Arbeit sei. „Die Juroren werden dafür extra geschult“, sagt Blaschke.

Die Veranstaltung, die zum ersten Mal in Stuttgart stattfindet, ist gleichzeitig auch die erste Messe, die auf dem Gelände der Messe Stuttgart vollständig unter freiem Himmel durchgeführt wird.

Testlauf für die WM in Stuttgart

Neben den Wettbewerbsteilnehmern präsentieren an den beiden Messetagen rund 80 Aussteller aus der Grill- und Barbecue-Branche die neuesten Trends rund ums Grillen. Wer Lust und das nötige Geld hat, kann in moderne Gasgrills, Pizzaöfen und Feuerschalen problemlos mehrere Tausend Euro investieren.

Dass es beim Grillen am Ende nicht in erster Linie aufs Gerät ankommt, sondern auf die Qualität der Zutaten, darauf macht am Samstag in einem der vielen Fachvorträge der Fleisch-Sommelier Christoph Grabowski aufmerksam: Der Fleischermeister und Bestseller-Autor setzt sich unter anderem mit Nachdruck dafür ein, dass Metzger und Konsumenten alte hochwertige Rinderrassen als Fleischlieferanten wiederentdecken.

Mit seinen Gedanken bereits ein wenig im kommenden Jahr ist Oliver Sievers, Grillweltmeister und Präsident der GBA. Der diesjährige Wettbewerb gilt als Testlauf für die Barbecue-Weltmeisterschaft, die im Juli kommenden Jahres gemeinsam vom deutsche Grillverband, der World Barbecue Association und der Messe ebenfalls in Stuttgart veranstaltet wird, sagt Sievers „Wir hoffen dann auf über 100 Teams aus 40 Nationen.“