Basketball-Bundesligist Ludwigsburg hat unter dem neuen Trainer Josh King 100:86 in Heidelberg gewonnen. Und dabei nicht nur von der Freiwurf-Linie geglänzt.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Am Ende gab es doch noch einen kleinen Wermutstropfen: Justin Johnson vergab einen Freiwurf und machte somit die 100-Prozent-Quote von der „Linie“ zunichte. Ansonsten aber war der Saisonauftakt in der Basketball-Bundesliga für die MHP Riesen Ludwigsburg unter dem neuen Trainer Josh King ein Start nach Maß. Bei den MLP Academics Heidelberg gab es am Sonntag einen 100:86-Sieg – zur Erinnerung: In der erfolgreichen vergangenen Saison setzte es dort noch eine Niederlage. Mit der nahezu neu formierten Mannschaft war so eine starke Leitung nicht unbedingt zu erwarten, doch die Riesen spielten von Beginn an stark in der Defensive und auch treffsicher aus der Distanz (am Ende stand eine 40-Prozent-Quote). „Wir hatten eine sehr gute erste Halbzeit für uns und ihren Spielmacher Eric Washington gut im Griff“, sagte Josh King. „Die Heidelberger haben einen guten Job gemacht und haben nie aufgegeben“.

 

Doch selbst als sie in der Schlussphase verkürzten, konnten die Ludwigsburger nochmals zulegen. Besonders stark: Prentiss Hubb, mit 27 Punkten war er auffälligster Spieler. Was durchaus überraschend war. Schließlich kam der US-Amerikaner direkt von einem College-Team als Rookie – und in der Vorbereitung zunächst nur auf Probe. Doch am Sonntag wusste er auf Anhieb zu überzeugen und sagte: „Wir sind neu zusammengestellt, aber jeder hilft dem anderen.“ Ob er von seiner Leistung überrascht war? Nicht unbedingt: „Ich kenne mein Potenzial“, sagte der 23-jährige Spielmacher, „Aber das Ganze ist auch ein Prozess.“ Der erst einmal erfolgreich gestartet wurde, und das schadet zumindest nicht fürs Selbstvertrauen. Wobei sich gleich zehn Spieler in die Punkteliste eintragen konnten, was auch für eine gewisse Breite im Kader spricht. Allerdings muss sich gegen stärkere Gegner erst noch zeigen, ob die Spielweise ohne echten Center erfolgreich bleibt.

Die Chance dazu bietet sich schon am Dienstag (20 Uhr) in der MHP-Arena zum Start der internationalen Champions League gegen die Bakken Bears. Klingt auf dem Papier nach einer lösbaren Aufgabe, allerdings sollte man die Dänen nicht unterschätzen, sie haben in der Qualifikation die favorisierte Mannschaft FMP Belgrad ausgeschaltet – die zumindest ein paar mehr serbische Fans in die Halle gebracht hätten. So muss der Auswärtssieg der Riesen als Werbung reichen.