Der SV Leonberg/Eltingen verliert beim TSV Schmiden mit 76:88, obwohl das Landesliga-Team zuvor das Spiel kontrolliert. Spielertrainer Sven Schewior ist ziemlich ratlos.

Sport: Jürgen Kemmner (jük)

Die Basketballer des SV Leonberg/Eltingen finden in diesem Jahr nicht wirklich in die Erfolgsspur: Die 76:88(42:39)-Niederlage beim TSV Schmiden war die dritte Pleite bei nur einem Sieg anno 2024. „Wir stagnieren in der Entwicklung“, stöhnte Spielertrainer Sven Schewior, „das gilt im Grunde für die gesamte Saison.“

 

Kämpften die Leonberger in der vergangenen Landesliga-Runde noch um den Aufstieg, so dümpeln sie nun wie ein schwebendes Teilchen in einem Reagenzglas im Mittelfeld herum. Jenseits von Gut und Böse. Wobei diese schleichende Entwicklung Schewior echte Sorgen bereitet. „Wir spielen ordentlich, aber dann verlieren wir plötzlich den Glauben an uns selbst“, sagte der Spielertrainer, „und dann geben wir die Partie aus der Hand.“

So geschehen in Schmiden. Der Start in die Begegnung war so holprig wie ein Feldweg nach zweimonatiger Trockenheit, was auch daran lag, dass der TSV acht Würfe von jenseits der Dreierlinie versenkte. Doch mit der Zeit fingen sich die Leonberger, entwickelten im Angriff mehr Druck, und so verwandelten sie den Rückstand schließlich in eine Führung. Die Gäste, die aus verschiedenen Gründen (Verletzung, Verhinderung) mit lediglich acht Mann angetreten waren, übernahmen im zweiten Viertel das Kommando und gingen mit einem knappen Vorsprung zur Pause in die Kabine.

Schewior: „Schmeißen den Sieg weg“

Auch nach der Halbzeit änderte sich zunächst nichts am Kräfteverhältnis. Der Sack stand gepackt mit zwei Punkten da, die SV-Basketballer brauchten ihn eigentlich nur noch zuzuschnüren und wegzutragen – doch dann passierte etwas, das sich Sven Schewior nicht endgültig erklären kann. Dem TSV Schmiden gelangen zwei „unfassbare Dreier“ (Schewior), und plötzlich war die Souveränität im Schlussviertel so lässig weggefegt wie Schmutz bei einer gründlichen Kehrwoche. „Wir schmeißen den Sieg in den letzten paar Minuten weg“, ärgerte sich der Spielertrainer, der selbst mit drei Auszeiten und flammenden Ansprachen das Unheil nicht mehr abwenden konnte.

Selbsterfüllende Prophezeiung

Gründe für die Aussetzer kann der Coach nicht exakt benennen. Womöglich liege die Ursache darin, glaubt er, dass der SV mehrfach im letzten Viertel Partien aus der Hand gegeben habe – wenn ein Spiel zu kippen drohe, steige in den Spielern unterbewusst die Angst vor eigenen Fehlern auf, die sie lähme. Eine Art der selbsterfüllenden Prophezeiung. „Das ist schwer aus den Köpfen zu kriegen“, sagte Sven Schewior. Zwei Wochen Spielpause haben die Leonberger, dem Spielertrainer und seinen Mannen steht dennoch ordentlich (Mental-)Arbeit bevor.