Die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft baut in Bad Cannstatt eine neue Skatehalle. Sobald ein Bauunternehmen gefunden ist, kann es auf dem Grundstück an der Kegelenstraße losgehen.

Bad Cannstatt - Hinter dem Cannstatter Bahnhof tut sich was. Auf der Fläche neben dem Eingangsportal baut die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft eine neue Skatehalle. Die 1,5 Millionen Euro für den Kauf des Bahngrundstücks und den rund 700 Quadratmeter großen Neubau wurden im Doppelhaushalt 2012/13 bereitgestellt. Damals hatte die Nachricht, dass im Zuge der Neubebauung des Neckarparks die vom Verein Boardrider Organisation Stuttgart (Boost) betriebene Skatehalle an der Frachtstraße abgerissen wird, für Bestürzung bei den Skatern gesorgt.

 

Das Angebot sei wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen

Doch auch wenn der Gemeinderat bereits Ende 2011 grünes Licht für den Neubau gegeben hat, wird auf dem Grundstück an der Kegelenstraße noch nicht lange gearbeitet. Durch die unmittelbare Nähe zur Bahntrasse seien viele Absprachen mit der Deutschen Bahn notwendig gewesen. „Inzwischen sind aber alle vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen“, sagt Sieghard Kelle, der Geschäftsführer der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft. Um sie vor Beschädigungen während der Bauphase zu schützen, seien Kabelschächte freigelegt worden. Außerdem habe der Kampfmittelbeseitigungsdienst Probebohrungen auf dem Gelände gemacht. Doch obwohl der Cannstatter Bahnhof während des Zweiten Weltkriegs stark bebombt worden sei, hätten die Experten auf dem Grundstück keine Blindgänger gefunden.

Es kann also losgehen. Zunächst muss die Stuttgarter Jugendhausgesellschaft aber noch ein Unternehmen finden, das das Bauvorhaben umsetzt. Die öffentliche Ausschreibung vor einigen Wochen sei nicht erfolgreich gewesen, sagt Kelle. Es habe sich nur ein einziger Bewerber gefunden und dessen Angebot sei „wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen“. Nun versucht es die Jugendhausgesellschaft mit einer beschränkten Ausschreibung. Das bedeutet, dass sich der Bauherr direkt mit den in Frage kommenden Unternehmen in Verbindung setzt. Der Geschäftsführer der Jugendhausgesellschaft ist optimistisch, dass man auf diese Weise fündig wird.

Der ideale Standort für eine Skatehalle

Die Bauzeit selbst werde dann nicht mehr allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Die Skatehalle sei vergleichbar mit einem Industriebau, sagt Kelle. Er rechnet damit, dass der Neubau, der genau wie die alte Halle vom Verein Boost betrieben und mit den üblichen Rampen und Hindernissen für die Skater ausgestattet werden soll, Anfang 2015 fertig ist. Zeitlich dürfte also alles noch passen. Denn bislang geht man bei der Stadtverwaltung davon aus, dass die Hallen hinter dem Alten Zollamt, in denen die Skater bislang untergebracht sind, frühestens im Jahr 2016 abgerissen werden.

Die Fläche an der Kegelenstraße ist laut Kelle der „ideale Standort“ für eine Skatehalle. Unmittelbar neben dem Cannstatter Bahnhof gelegen und nicht weit vom Wilhelmsplatz entfernt, sei die neue Halle für Skater aus der gesamten Umgebung gut erreichbar. Auch die Nähe zum Jugendhaus Cann und der im gleichen Gebäude untergebrachten Jugendherberge hält der Geschäftsführer für einen Vorteil. Mit größeren Lärmbelastungen rechnet Kelle nicht. Das Gebäude werde gedämmt, außerdem befänden sich in der unmittelbaren Nachbarschaft keine Wohnhäuser, sondern der Bahnhof, ein Bürogebäude sowie der Sitz der Jugendhausgesellschaft selbst.