Ein 17-jähriger Flüchtling aus Afrika ist nach Angaben von Sea-Watch auf einem Rettungsschiff im Mittelmeer gestorben. Zuvor hatten die Behörden verschiedener Länder Bitten um dringende medizinische Hilfe abgelehnt.

Auf einem Rettungsschiff im Mittelmeer ist nach Angaben der Hilfsorganisation Sea-Watch ein 17 Jahre alter Flüchtling aus Afrika trotz Bitten um dringende medizinische Hilfe ums Leben gekommen. Der Junge sei zusammen mit etwa 50 weiteren Migranten in internationalen Gewässern von einem überfüllten Holzboot gerettet worden, habe dann aber an Bord der „Sea-Watch 5“ einen Herzstillstand erlitten, berichtete die Organisation am Mittwochabend. Ärzte an Bord konnten ihn demnach wiederbeleben. Alle Bitten um eine dringende Evakuierung seien von den Behörden verschiedener Länder jedoch verweigert worden, sodass er schließlich nach zwei Stunden gestorben sei.

 

Nach Angaben von Sea-Watch wurden sowohl Stellen in Italien als auch auf Malta und in Tunesien um Hilfe gebeten. Von offizieller Seite gab es zu den Vorwürfen zunächst keine Stellungnahme. An Bord des Schiffes seien noch vier weitere Migranten in kritischem Zustand, so die Hilfsorganisation am Abend. Nach Angaben von anderen Insassen waren sie unter Deck viele Stunden lang Benzindämpfen ausgesetzt und hatten nicht ausreichend Sauerstoff. Auf dem Weg von Afrika nach Europa mit oft kaum seetüchtigen Booten kommen im Mittelmeer immer wieder Menschen ums Leben.