Der Deutsche Handballbund (DHB) setzt auf Kontinuität. Und das ist grundsätzlich auch richtig so. Bei Frauen-Bundestrainer Markus Gaugisch gab es nicht erst seit den jüngsten 32:18- und 40:18-Kantersiegen in der EM-Qualifikation gegen die Slowakei ohnehin wenig bis keine Diskussionen, bei Alfred Gislason lag der Fall schon anders. Was allein die Tatsache zeigt, dass seine Vertragsverlängerung bis nach der Heim-WM 2027 an eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation gekoppelt ist. Alles andere hätte den Leistungssportgedanken ad absurdum geführt. Wenn ein Trainer in einem Turnier vor eigenem Publikum gegen Algerien, Kroatien und Österreich mit seinem Team nicht einen der ersten beiden Plätze belegt, wäre er nicht mehr vermittelbar.
Überhaupt besteht für das Bundestrainer-Duo G. & G. absolute Lieferpflicht, sie müssen das in sie gesetzte Vertrauen zurückzahlen. Die bisherigen Ergebnisse bei großen Turnieren sind alles andere als Ruhmestaten. Der Abstand zur Weltspitze muss dringend verkürzt werden. Ob das den Männern bei der Heim-EM gelungen ist? Gislasons Vorgänger Christian Prokop wäre die Bilanz mit vier Siegen, vier Niederlagen und einem Unentschieden jedenfalls um die Ohren geflogen. Der Isländer genießt Legendenstatus im deutschen Handball, was nichts daran ändert, dass es ihm gut zu Gesicht stehen würde, auf sachliche, konstruktive Kritik von außen nicht dünnhäutig zu reagieren. Selbst wenn sie von einer Reizfigur wie Bob Hanning kommt.