An den Schulen im Stuttgarter Stadtbezirk Vaihingen gibt es noch immer einen großen Sanierungsstau. Das haben auch der Gemeinderat und die Verwaltung erkannt – und endlich tut sich etwas.

Vaihingen - Der Sanierungsstau an den Vaihinger Schulen und der Bau des Schulcampus sind Themen, mit denen sich der Vaihinger Bezirksbeirat seit Jahren beschäftigt. Bei seiner jüngsten Sitzung haben Mitarbeiter des Schulverwaltungsamts den Stand der Dinge präsentiert. Der Bezirksvorsteher Kai Jehle-Mungenast, die Bezirksbeiräte und die in der Sitzung anwesenden Rektoren haben zufrieden zur Kenntnis genommen, dass sich nun endlich in nennenswertem Umfang etwas tut. „Insgesamt habe ich gerade das Gefühl, dass wir in gutem Tempo zulegen, was die Schulen angeht“, sagte der Bezirksvorsteher. Im Januar habe es ein virtuelles Treffen mit dem Schulverwaltungsamt und den Schulleitungen gegeben, im März wollten der Oberbürgermeister Frank Nopper und die Schulbürgermeisterin Isabel Fezer mit den Schulleitern sprechen. Ein Überblick über das, was sich an den Schulen getan hat und was geplant ist.

 

Schönbuchschule

Der 3,6 Millionen Euro teuere Umbau der dreizügigen Grundschule in Dürrlewang ist 2017 abgeschlossen worden. Dabei wurden für den Ganztagsbetrieb eine Mensa und zusätzliche Räume eingebaut. Außerdem wurden die Außenanlagen umgestaltet. 2022 wird für 10 000 Euro eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach installiert.

Steinbachschule

Bei der zwei- bis dreizügigen Steinbachschule in Büsnau ist die Weiterentwicklung zum Ganztagesbetrieb noch nicht abgeschlossen. Im laufenden Jahr soll für 50 000 Euro das Flachdach repariert werden. Außerdem wird für 34 000 Euro eine Umluftheizung installiert, für 15 000 Euro wird die alte Beleuchtung ausgetauscht, und 60 000 Euro soll die Dachsanierung der Dienstwohnung kosten.

Pfaffenwaldschule

Die zweizügige Grundschule bietet Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule an. Die Weiterentwicklung zum Ganztagesbetrieb ist von der Schule gewünscht. Um den dafür erforderlichen Standard zu erfüllen, müsste die Schule vergrößert werden. Dies ist laut Verwaltung wegen des Grundstücks und des Baurechts erschwert. 2022 sind keine größeren Maßnahmen für den Erhalt des Gebäudes geplant.

Österfeldschule

Die Grundschule mit drei Zügen am Hauptstandort an der Katzenbachstraße und einem Zug in der Außenstelle am Liasweg ist ein Sanierungsfall. Die Stadt will 26,4 Millionen Euro in das Projekt stecken. Der Gemeinderat hat den Vorprojektbeschluss dafür im Juni 2021 gefasst. Nun gilt es, ein Planungsbüro zu finden. Vorab soll der Brandschutz mit Brandschutztüren und Feuertreppe sichergestellt werden. Außerdem stehen Malerarbeiten im Treppenhaus, in der Mensa und der Küche an.

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Fanny-Leicht-Gymnasium

Die Raumnot in dem vierzügigen Gymnasium ist groß. Laut Verwaltung laufen „letzte Abstimmungen zu einem Planungs- und Projektauftrag für die Gesamtbetrachtung des Schulstandorts mit Hinblick auf die Weiterentwicklungsmöglichkeiten und unter Berücksichtigung des Sanierungsbedarfs“. 130 000 Euro hat die Stadt bereits in die Gebäudesanierung gesteckt, weitere 20 000 Euro in Akustikarbeiten in der Cafeteria. Neue Fenster im Westbau und im Südbau haben 110 000 Euro verschlungen. Weitere 11 500 Euro kostet die Sanierung der Grundleitung im Tiefhof. Ein ganz großer Posten ist der Umbau des zweiten Stocks der Villa. Die Werkräume, die Fassade und das Dach werden saniert. Die Kosten belaufen sich auf 1,67 Millionen Euro. 2022 sollen vier Klassenzimmer für rund 100 000 Euro saniert werden. Weitere Sanierungsarbeiten folgen.

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Schulcampus Vaihingen

Für die Planung des Vaihinger Schulcampus stehen 1,35 Millionen Euro bereit. Das Projekt ist dem Schulverwaltungsamt zugeordnet, und die dafür erforderlichen Stellen sind besetzt. Gerechnet wird mit steigenden Schülerzahlen durch die Aufsiedlung auf dem Eiermann-Campus. Dies bringt den Ausbau auf folgende Zügigkeiten an den Schulen mit sich: Der Werkrealschulezweig der Pestalozzischule bekommt zwei Züge, die Robert- Koch-Realschule und das Hegel-Gymnasium bekommen jeweils fünf Züge.

Hegel-Gymnasium

Im Hegel-Gymnasium ist die Sanierung des Nordbaus innen und außen im Jahr 2023 vorgesehen. Die Kosten liegen inklusive der Auslagerung des Schulbetriebs in eine Interimslösung bei rund sechs Millionen Euro. Schon in diesem Jahr wird an der Schule in kleinerem Maßstab saniert. Der dickste Brocken ist die Sanierung der Kunststoffbeläge auf dem Sportplatz inklusive der Sanierung der Laufbahn und dem Bau eines Beachvolleyball-Felds für knapp 580 000 Euro.

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Robert-Koch-Realschule

Im Rahmen des Schulcampus erfolgt der Neubau eines Sekundarschulgebäudes. Fertiggestellt, in Ausführung und geplant sind unter anderem Sanierungen der Räume, des Sonnenschutzes und des Daches für insgesamt knapp 200 000 Euro.

Pestalozzischule

In der Pestalozzischule sind 2022 keine größeren Sanierungsmaßnahmen für den Bauerhalt vorgesehen. Der Doppelhaushalt 2022/23 stellt 500 000 Euro für die Einrichtung einer vollwertigen Mensaküche zur Verfügung.

Verbundschule Rohr

Das Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie Emotionale und Soziale Entwicklung soll weiterentwickelt werden, eine Stärkung des Beratungsangebots ist vorgesehen. Größere Baumaßnahmen sind für 2022 nicht geplant.

Grundschule am Eiermann-Campus

Auf dem Eiermann-Campus soll eine dreizügige Ganztagesgrundschule entstehen. Der Schulneubau wird nach Verhandlungen mit dem Investor nun durch die Stadt erfolgen, eine Grundstücksübertragung an die Stadt ist hierzu notwendig. Bis die Schule steht, werden rund zehn Jahre vergehen. Deshalb muss für die Schüler bis dahin eine Interimslösung gefunden werden. 4,2 Millionen Euro hat der Gemeinderat im Doppelhaushalt 2022/23 für die Planung bereitgestellt.