Dietrich Birk hat die Umschulung zum Oppositionspolitiker offenbar erfolgreich absolviert. Doch er sollte mit seiner Kritik gerade in diesem Punkt zurückhaltender sein.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Es ist nicht leicht, vom mächtigen Regierungsmitglied zum Oppositionspolitiker umzuschulen. Auch der Göppinger CDU-Landtagsabgeordnete Dietrich Birk hat seine liebe Mühe gehabt, sich in die neue Rolle zu finden. Insofern ist es schön, dass der ehemalige Staatssekretär im Wissenschaftsministerium anderthalb Jahre nach dem Machtwechsel endlich in der Opposition angekommen ist.

 

Übertriebene Empörung

Kritisieren ist jetzt sein Job, und da gibt sich Birk alle Mühe. Im vorliegenden Fall scheint seine Empörung über den angeblichen Maulkorb für Rektoren allerdings schon etwas schrill auszufallen. Schließlich ist die Mauertaktik zu seligen CDU-Zeiten eine besonders gute Übung gewesen. Man denke nur an die so genannten oberschwäbischen Hauptschulrebellen, die nach ihrer Kritik vom damaligen CDU-Kultusminister Helmut Rau nach Stuttgart zitiert wurden. Eine Reaktion Birks? Fehlanzeige.

Es ist gewiss kritikwürdig, wenn Schulamt und Kultusministerium die Schulleiter anweisen, die Konversation mit Landtagsabgeordneten ihnen zu überlassen. Doch für Birk gilt: wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.