Bitcoin-Besitzer können sich mal wieder freuen: Die Kryptowährung setzt ihren Aufwärtstrend fort. Am Mittwochmittag stieg der Kurs über die psychologisch wichtige Marke von 60.000 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin steigt seit Wochen und hat am Mittwoch die Marke von 60.000 Dollar (55.485 Euro) geknackt. Der Wert der Digitalwährung kletterte am Nachmittag auf 60.520 Dollar. Damit nähert sich der Kurs dem Ende 2021 erreichten Allzeithoch von knapp 69.000 Dollar. 

 

Ein Grund für den steigenden Kurs ist, dass die US-Börsenaufsicht SEC am 10. Januar die ersten Bitcoin-Indexfonds genehmigt hatte. Solche Exchange Traded Funds (ETF) bilden den Kurs der Kryptowährung nach. Diese ermöglichen Anlegerinnen und Anlegern, in Bitcoin zu investieren, ohne die Digitalwährung selbst direkt erwerben zu müssen. Allein die Aussicht auf Zulassung von Bitcoin-ETF hatte den Kurs der Kryptowährung stark steigen lassen. Anfang Januar knackte die Währung die Marke von 45.000 Dollar, das war der höchste Stand seit April 2022.  

Bevorstehende „Halving“ möglicherweise Grund für Anstieg

Auch könnte ein weiteres bevorstehendes Ereignis die Anleger positiv auf Bitcoin schauen lassen: Im April steht das nächste sogenannte „Halving“ auf dem Programm. Dabei reduziert sich die Belohnung, die Bitcoin-Miner für die Verifizierung von Krypto-Transaktionen erhalten.

Letztlich führt der Vorgang zu einem langsamer wachsenden Angebot an Bitcoin, was bisher meist zu steigenden Kursen zur Folge hatte. Ein „Halving“ geschieht etwa alle vier Jahre. Das letzte Halving-Event fand im Mai 2020 statt, mit dem nächsten wird im April dieses Jahr gerechnet. Die Menge an Bitcoin ist begrenzt.

Höchststand von Bitcoin im November 2021

Den Höchststand von 68.991 Dollar hatte der Bitcoin im November 2021 erreicht. Eine Reihe von Skandalen ließ den Kurs einbrechen - so ging im vergangenen Jahr die weltweit zweitgrößte Kryptowährungsplattform FTX Pleite, ihrem Chef Sam Bankman-Fried drohen bis zu 110 Jahre Gefängnis, weil er laut Anklage Kundengelder veruntreute. Im November wurde der Gründer und ehemalige Chef der weltgrößten Kryptowährungsplattform Binance, Changpeng Zhao, in den USA wegen Geldwäschevorwürfen festgenommen. Zhao bekannte sich bereits schuldig.

Der Chef der US-Börsenaufsicht, Gary Gensler, warnte anlässlich der Genehmigung der Bitcoin-Indexfonds eindringlich vor der Anlage in die Kryptowährung: Sie sei „spekulativ und stark schwankend“ und schon für Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten genutzt worden. Anleger sollten vorsichtig sein - es gebe eine „Unzahl“ von Risiken. Die SEC musste die Indexfonds nach einem Gerichtsurteil zulassen.

Verbraucherschützer warnen

Auch Verbraucherschützer warnen weiterhin vor Risiken. „Ob sich Bitcoins, Varianten davon oder andere Kryptowährungen mittelfristig als Alternative zu herkömmlichen Geldsystemen durchsetzen, kann heute niemand seriös vorhersagen“, heißt es bei der Verbraucherzentrale.

Bitcoins seien aufgrund der vorhandenen Risiken als Geldanlage nicht zu empfehlen. Als Risiken nennen die Verbraucherschützer vor allem die sehr starken Kursschwankungen bis hin zu einem möglichen Totalverlust und die fehlenden Sicherungssysteme.