Aus nach 78 Kilometern: Die 47-jährige Extremschwimmerin Kirsten Seidel hat ihren Versuch, den Bodensee zu umrunden vorzeitig beendet. Nach 36 Stunden im Wasser gab sie in der Nacht zu Montag auf – am Dienstag will es ein 22-Jähriger versuchen.

Bregenz - Abbruch nach 36 Stunden im Wasser: Die Dresdener Extremschwimmerin Kirsten Seidel hat ihren Versuch, den Bodensee zu umrunden, in der Nacht zum Montag vorzeitig beendet. Nach 78 Kilometern stieg die 47-Jährige gegen 2.40 Uhr in Bregenz aus den Fluten, wie ihre Betreuerin Anett Juhrs am Montag sagte.

 

Ihr ambitioniertes Ziel, etwa 136 Kilometer um Deutschlands größten See zu schwimmen, erreichte die Sportlerin nicht. „Wir haben ab Mittag mit der Strömung zu tun gehabt“, erläuterte Juhrs. Darum habe sich auch die Ankunft in Bregenz verzögert. Dass Seidel sich entschieden habe, in Bregenz abzubrechen, halte sie für die richtige Entscheidung für die Gesundheit der Sportlerin.

Seidel war am Samstagnachmittag in der Gemeinde Bodman-Ludwigshafen mit einer dicken Schicht Melkfett und Sonnencreme auf dem Körper ins Wasser gestiegen. Nach der ersten Etappe wollte sie in Bregenz eigentlich nur eine kurzen Pause einlegen und weiter nach Konstanz schwimmen, um dann Stein am Rhein in der Schweiz zu erreichen. In Bregenz brach sie jedoch ab. Geschwommen war Seidel für einen guten Zweck: Für die Spendenaktion „Verbindung von Menschen“ sammelte sie mit jedem zurückgelegten „Patenschaftskilometer“ Spendengelder für krebskranke Kinder.

553 Kilometer in der Elbe

Erfahrung mit großen Distanzen hat die Sportlerin: 2006 durchschwamm sie bereits 553 Kilometer in der Elbe auf der Strecke von Dresden nach Hamburg, auch den Fehmarnbelt in der Ostsee durchquerte sie erfolgreich.

Auch wenn es Seidel nur bis Bregenz schaffte, wertete Juhrs die Leistung der 47-Jährigen positiv: „Es ist ein anderer Erfolg, aber ein absoluter Erfolg.“ Seidel sei die Erste, die es geschafft habe, ohne Neoprenanzug von Bodmann bis Bregenz zu schwimmen, sagte Juhrs. „Das ist eine Riesennummer.“

Vor Seidel hatte bereits der Extremschwimmer Bruno „Orca“ Dobelmann versucht, diese Strecke zu schwimmen. Er scheiterte jedoch gleich zweimal. Seidel bekommt allerdings schon bald neue Konkurrenz: Der 22-jährige Maximilian Melyarki aus Altötting in Bayern will am Dienstag (21. August, 9.00 Uhr) in Bodman-Ludwigshafen starten, wie Organisator Oliver Halder mitteilte. 24 Stunden später will er in Bregenz ankommen