Boris Palmer braucht die Grünen mehr als diese ihn. Aber den Schaden haben beide. Ein Kommentar von StZ-Autor Reiner Ruf

Stuttgart - Diesmal ist es anders. Die Grünen wollen, dass Boris Palmer aus eigenem Antrieb die Partei verlässt. Der Tübinger Oberbürgermeister lehnt das ab. Er braucht die Grünen: als Machtbasis, zugleich als Resonanzraum für seine Selbstinszenierung als Vor- und Querdenker. Nun steht die Drohung des Parteiausschlusses im Raum. Jeder, der das Elend der SPD mit Thilo Sarrazin im Blick hat, kann vor einem solchen Verfahren nur warnen. Aber spätestens in zwei Jahren zur nächsten Oberbürgermeisterwahl müssen beide – Palmer und seine Partei – Farbe bekennen.