Korntal-Münchingen bleibt vorerst ohne neuen Rathauschef. Alexander Noak ist zwar der Favorit, doch für einen Sieg reicht es nicht aus.
Hände schütteln, plaudern, Brezel essen: Um kurz vor 18 Uhr bleibt den sichtlich nervösen Bewerbern um das Amt des Bürgermeisters nicht mehr viel zu tun. Der Wahlkampf der vergangenen sechs Wochen ist vorbei. Und dann tritt ein, was viele erwartet, befürchtet haben, auch die Kandidaten selbst: Die Bürgermeisterwahl am Sonntag bringt keinen eindeutigen Sieger hervor.
Zwar ist Alexander Noak, der Erste Beigeordnete der Stadt, der Favorit: Nach der Auszählung aller 21 Wahlbezirke entfallen auf den 45-Jährigen 41,8 Prozent der Stimmen – 2861 Stimmen insgesamt. Doch er hätte mehr als 50 Prozent gebraucht. Ihm folgen Matthias Groh mit 26,6 Prozent, Steffen Kirsch mit 16,8 Prozent und Axel Felger mit 12,9 Prozent. Das ist das Quartett, das auch am Wahl-Talk unserer Zeitung teilgenommen hatte. Hans-Peter Friedrich mit 1,5 Prozent der Stimmen landet ebenso abgeschlagen im Bewerberfeld wie der Dauerkandidat Ulrich Raisch (0,2 Prozent). Die Wahlbeteiligung ist angesichts der Spannung, nachdem der Amtsinhaber Joachim Wolf (parteilos) nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren wollte, etwas enttäuschend: Nur 47,1 Prozent der 14 558 Wahlberechtigten sind an die Urne gegangen.
Zwei machen weiter, zwei geben auf
Wie es nun weitergeht? Alexander Noak wird weitermachen. „Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und hoffe, dass ich meinen Vorsprung ausbauen kann“, sagt der 45-Jährige aus Vaihingen/Enz. Er werde in den kommenden drei Wochen alles tun, um die Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, dass er der richtige Mann für den Chefsessel im Rathaus ist.
Auch Matthias Groh, 29, kandidiert wieder. Er sei zufrieden mit dem Wahlergebnis und freue sich, in der kurzen Zeit so viele Bürgerinnen und Bürger erreicht zu haben. „Ich bin dankbar für die tollen Gespräche“, sagt Matthias Groh, der Bürgermeister der Gemeinde Untermünkheim bei Schwäbisch Hall ist.
Enttäuschung ist groß
Steffen Kirsch indes zeigt sich enttäuscht. Er werde nicht mehr kandidieren, erklärt der Büroleiter bei zwei CDU-Landtagsabgeordneten nach der Wahl. Auch der Unternehmer Axel Felger, 52, wird seinen Hut nicht mehr in den Ring werfen. Zum Wahlergebnis sagt er: „Ich muss das erst einmal sacken lassen und eine Nacht darüber schlafen.“ Jedoch habe er mehr erwartet. Vermutlich habe seine fehlende Verwaltungserfahrung den Ausschlag dafür gegeben, dass er nicht mehr Stimmen bekommen habe.
Beim zweiten Wahlgang am 14. Mai reicht den Kandidaten eine einfache Mehrheit für den Sieg aus.