Jene Parteien, deren Einzug in den Bundestag im kommenden Herbst als wahrscheinlich gilt, werden in den beiden Wahlkreisen an Rems und Murr mit zwölf Bewerben auf den Wahlzetteln stehen. Sechs Kandidaten stehen bereits fest.

Rems-Murr-Kreis - Etwa ein Jahr ist es noch hin, bis die Wähler zur nächsten Bundestagswahl an die Urnen gerufen werden. Exakt liegt der Wahltermin noch nicht fest. Innerhalb der festgelegten Zeitspanne zwischen dem 23. August 2017 und dem 22. Oktober gelten die beiden Sonntage 17. und 24. September als die wahrscheinlichsten Wahltage. Gut ein Jahr vor den Terminen ist die Kandidatenkür in den beiden die Rems-Murr-Bürger betreffenden Wahlkreisen 264 Waiblingen und 269 Backnang-Schwäbisch Gmünd recht weit fortgeschritten. Bei den sechs Parteien, die laut der bisherigen Prognosen im kommenden Jahr wohl den Einzug in den Bundestag schaffen werden, sind sechs Kandidaten bereits von den entsprechenden Parteigremien nominiert, ein weiterer steht quasi vor der Nominierung schon fest. Klar ist dabei: Jene drei Politiker, die diese beiden Wahlkreise momentan in Berlin repräsentieren, also Norbert Barthle (CDU), Christian Lange (SPD) und Joachim Pfeiffer (CDU), treten wieder an.

 

Im seinem Heimatwahlkreis ist der Platzhirsch Joachim Pfeiffer(49), der bei der Bundestagswahl im Jahr 2013 mit einem Erststimmenanteil von 51,5 Prozent das Direktmandat erobert hat, Ende Juli in Remshalden mit 65 von 66 Stimmen in der CDU-Wahlkreisversammlung zur erneuten Kandidatur bestimmt worden. Der Beiratsvorsitzende der Bundesnetzagentur sitzt seit 2002 für die CDU im Bundestag und hat sich seitdem im Wahlkreis jeweils das Direktmandat gesichert.

Die SPD ist hier noch auf der Kandidatensuche. Interessierte und taugliche Bewerber gebe es, sagt dazu der SPD-Kreisvorsitzende Jürgen Hestler. Klar ist: Alexander Bauer wird es für die Sozialdemokraten nicht wieder versuchen – er kandidiert derzeit für den OB-Sessel in Weinstadt. Die Bundestagskandidatenkür der Sozialdemokraten findet im Oktober statt.

Für die FDP, die vor ihrem Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde vor drei Jahren mit Hartfrid Wolff im Bundesparlament vertreten war, geht beim neuerlichen Anlauf Lisa Walter ins Rennen. Die 29-jährige Rudersbergerin ist Kauffrau und hat sich parteiintern Anfang Juli gegen den Winneder Rechtsanwalt Oskar Sarak durchgesetzt. Auch die Grünen haben ihre Waiblinger Kandidatin schon gekürt. Hier geht Andrea Sieber (39) nach 2013 bereits zum zweiten Mal für ihre Partei ins Rennen. Die Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Frauenpolitik der Grünen und Leiterin einer Kindertageseinrichtung ist seit 2014 Grünen-Stadträtin in Schorndorf.

Die Linke wird ihre Kandidaten für beide Wahlkreise erst im September und Oktober nominieren. Auch von den Kandidaten der AfD in den beiden Wahlkreisen ist bisher noch nichts bekannt.

Im landkreisübergreifenden Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd wird der SPD-Kandidat Ende Oktober gekürt. Klar ist aber, dass Christian Lange (52), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz und seit 1998 Mitglied des Bundestags, wieder kandidieren will. Seine erneute Kür gilt als sicher. Ebenfalls seit 1998 sitzt Norbert Barthle (64), aktuell Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, für die CDU im Bundestag. Seine erneute Aufstellung hat die Wahlkreisversammlung in Lorch (Ostalbkreis) Ende Juli mit einer Quote von gut 80 Prozent beschlossen.

Die Grünen haben für diesen Wahlkreis die Backnangerin Melanie Lang (27) zur Kandidatin gewählt. Die Lehramtsstudentin und nebenberufliche Webdesignerin ist Stadträtin in Backnang. Und für die Liberalen wird bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 die langjährige Regional-, Kreis- und Gemeinderätin Gudrun Senta Wilhelm (62) ins Rennen gehen.