Beim Joggen gibt Dieter Baumann drei Dutzend Hobbyläufern Tipps fürs Training. Der Meister erzählt vom Sport ohne Leistungsdruck, von Maiströgen für die Reha.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Burgstetten - Dieter Baumann sorgt gleich zu Beginn der Veranstaltung für klare Verhältnisse, er sagt: „Das Tempo gebe ich vor.“ Dann grinst der Olympiasieger über 5000 Meter von 1992 breit – seinen Begleitern an diesem Abend im Burgstettener Teilort Erbstetten vergeht für einen Moment das Lächeln. Denn die drei Dutzend Hobbyläufer, die mit Baumann eine etwa sechs Kilometer lange Runde rund um Erbstetten drehen wollen, wissen genau: Der ehemalige Meisterläufer ist immer noch sehr schnell – wenn er will.

 

Kurz bevor die Gruppe startet, fordert der 47-jährige Sportler alle auf, jederzeit Fragen zu stellen. Ganz so schlimm kann’s also nicht werden, wer Luft zum Sprechen haben soll, der kann sich unmöglich voll verausgaben. Und tatsächlich: Der Schrittmacher läuft ein angenehmes Tempo. Zunächst jedenfalls kommen alle gut mit. Dann erzählt Baumann – zum Beispiel von seiner Therapie bei Problemen mit der Achillesferse: einen Betonmischtrog mit Futtermais füllen und jeden Abend darin treten. Das helfe garantiert. Er gibt Tipps für die Wahl des besten Schuhwerks, fragt immer wieder „alle fit?“, verteilt Komplimente an die Damen. Manche Fragen beantwortet er kurz und knapp. „Was motiviert Dich?“ Baumann: „Laufen“. Er laufe sechsmal wöchentlich etwa zehn Kilometer. Das sei wenig, „wenn man bedenkt, wo ich her komme“. Früher hat er Woche für Woche 180 Kilometer heruntergespult.