Baden-Württembergs CDU-Chef Thomas Strobl bietet dem neuen Spitzenkandidaten Guido Wolf im StZ-Interview auch den Landesvorsitz an.

Stuttgart - Guido Wolf erobert die Südwest-CDU und ordnet den Machtapparat in seinem Sinne. Strobl pocht auf einen liberalen, weltoffenen Kurs.

 
Herr Strobl, Guido Wolf ist Spitzenkandidat und wird Fraktionschef. Sie sind Landesvorsitzender. Ist das die Formation, mit der die CDU zur Landtagswahl antritt?
Wir haben für die Position des Fraktionsvorsitzenden in den frühen Morgenstunden eine Übereinkunft gefunden und darüber bin ich sehr froh. Dafür danke ich insbesondere Peter Hauk sehr. Es ist so, wie ich es immer gesagt habe: Die CDU Baden-Württemberg tritt als eine geschlossene und entschlossene Formation auf . . .
. . . und wird mit dem Duo Strobl/Wolf zur Landtagswahl antreten?
Sie wird geschlossen und entschlossen zur Landtagswahl antreten.
Was wird dabei Ihre Aufgabe sein?
Wir haben nur ein Ziel: diesem Land eine bessere Regierung geben. Jeder muss an seinem Platz seinen Dienst tun. An erster Stelle leistet selbstverständlich der Landesvorsitzende seinen Dienst. Ich bin gewählt bis 2015. Im Januar haben wir einen Parteitag. Wenn Guido Wolf Spitzenkandidat, Fraktionsvorsitzender und Parteichef werden möchte, kann er auf diesem Parteitag gewählt werden. Wenn es sein Wunsch ist, dass ich länger Landesvorsitzender bleibe, werde ich darüber nachdenken.
Der parteiinterne Wahlkampf hat die Landes-CDU in zwei Lager gespalten. Wie wollen Sie Ihre Partei wieder versöhnen?
Das wird sehr schnell gehen. Hinter uns liegt ein Wettbewerb, aber es gibt keine Gräben. Die Personalfragen in der Landtagsfraktion sind jetzt gelöst. Das wird rasch dazu beitragen, dass Ruhe einkehrt. Ich habe drei Jahre hart dafür gearbeitet, dass wir zu einer neuen Geschlossenheit finden. Es wäre töricht, wenn wir das 15 Monate vor der Wahl zerstören würden.
In den letzten Monaten haben Sie deutlich gemacht, wo Sie sich von Wolf unterscheiden. Wo stimmen Sie mit ihm überein?
Dieses große und starke Land Baden-Württemberg wird von Grün und Rot unter Wert regiert. Bei dieser Landesregierung ist Baden-Württemberg in ganz schlechten Händen, deshalb arbeiten wir mit ganzer Kraft für den Regierungswechsel 2016.
Glauben Sie, dass Wolf mit den Themen, mit denen er die Kandidatenkür gewonnen hat, auch die Landtagswahl gewinnen kann?
Wir haben alle Chancen als offene, moderne, ihren traditionelle Werten verbundene CDU, so wie wir das in den letzten drei Jahren gemeinsam entwickelt haben. Dieser Weg war erfolgreich bei allen Wahlen. Bei der Bundestagswahl 2013 haben wir damit fast 46 Prozent geholt. Damit waren wir der beste Landesverband innerhalb der CDU.
Diesen Kurs haben aber Sie geprägt.
Als stellvertretender Bundesvorsitzender habe ich diesen Kurs im Bundestagswahlkampf natürlich mit geprägt. Da haben Sie recht.