Die CDU hat nach der Wahl in Schleswig-Holstein wieder Grund zum Jubeln. Ausgerechnet ein Musterschüler Merkels ist nun Merz’ bester Mann. Doch in Nordrhein-Westfalen steht eine heiklere Bewährungsprobe bevor, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Der Christdemokrat Daniel Günther hat seinem Parteichef Friedrich Merz etwas voraus. Günther heimste an diesem Sonntag den zweiten Wahlsieg seiner noch kurzen Karriere ein – und zwar einen der sensationellen Art. Merz verdankt ihm seinen ersten zählbaren Erfolg, seit er die CDU führt. Mit der Wahl in Schleswig-Holstein wird zumindest vorläufig ein Schlussstrich gezogen unter die Geschichte des Niedergangs der schwarzen Volkspartei. Ohne diesen vorläufigen Schlussstrich stünde Merz wie ein Konkursverwalter des Erbes von Angela Merkel da. Der Triumph sichert Günther für fünf Jahre die Macht. Merz kann sich vorerst aber nur eine Woche lang freuen. Dann steht die nächste, wichtigere Bewährungsprobe für seine Partei in Nordrhein-Westfalen bevor, dem bevölkerungsreichsten der 16 Bundesländer.