Die Christdemokraten haben sich auf ihrem Bundesparteitag personell neu aufgestellt. Damit sind Voraussetzungen für die eigentliche Aufgabe geschaffen: die inhaltliche Erneuerung, kommentiert Norbert Wallet.

Berlin - Friedrich Merz hat das gut gemacht. In seiner Rede auf dem digitalen Bundesparteitag der CDU hat er nicht lange nach hinten geschaut und Zeit mit Schuldzuweisungen für den grottenschlechten Wahlkampf und das katastrophale Ergebnis verloren. Die Ursachen liegen ohnehin klar zutage. Stattdessen hat er die Partei vor der falschen Erwartung gewarnt, der Sturz in die Opposition sei ein leicht zu reparierender Betriebsunfall. Er hat wenigstens in Umrissen die Felder skizziert, auf denen die Union den Anschluss an die Gegenwart zurückgewinnen muss, und er hat betont, dass trotz dieses langen Prozesses die tagespolitische Angriffsfähigkeit der Partei erhalten bleiben muss. Und vor allem hat er dafür gesorgt, dass viel frischer Wind in die Führungsgremien der Partei einzieht. Die neue Spitze ist deutlich verjüngt, sie ist weiblicher, und Flügel und Themen sind gut abgebildet.