Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters Currentzis darf nicht mehr schweigen
Unsere Kulturredakteurin Susanne Benda findet: Der Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters muss sich zum Ukraine-Krieg positionieren.
Unsere Kulturredakteurin Susanne Benda findet: Der Chefdirigent des SWR-Symphonieorchesters muss sich zum Ukraine-Krieg positionieren.
Beim Russland-Ukraine-Krieg zeigt sich, wie schwierig es ist, sich in dem von viel Doppelmoral durchzogenen Beziehungsgeflecht von Kunst, Politik und Wirtschaft korrekt zu verhalten. Ein Kriterium indes ist eindeutig: Positionieren muss sich, wer vom System profitiert. Das trifft für Teodor Currentzis zu, einen Künstler von internationaler Reputation, der im Falle einer Stellungnahme gegen Putin weder um seine Freiheit und Karriere noch um die Finanzierung seines hochkarätigen Ensembles bangen müsste – im Westen fände sich rasch ein neuer Geldgeber.
Wenn sich Currentzis jetzt nicht gegen einen unmenschlichen Krieg und ein menschenverachtendes Regime ausspricht, kann er von der Menschlichkeit der Musik und von der Kulturnation Russland reden, so viel er will – dann sind das alles hohle Phrasen. Schon jetzt hat sein Image Kratzer bekommen. Das sollte ihm auch sein Arbeitgeber in Deutschland, der Südwestrundfunk (SWR), vermitteln – und zwar nicht windelweich, sondern in aller Deutlichkeit.
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