Der Kunstverein Contain't hat vor kurzem das Gelände in Bad Cannstatt räumen müssen. Doch heute die gute Nachricht: Für ein Jahr dürfen die Akteuere zu den Wagenhallen ziehen. Währenddessen geht die Suche weiter.

Stuttgart - Die Trauer war groß, als der Kunstverein Contain’t endgültig seine Zelte auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände in Bad Cannstatt abgebrochen hat. Die Trauer dürfte jetzt aber vorüber sein: Am gestrigen Mittwoch haben die Akteure des Vereins verkündet eine neue Bleibe gefunden zu haben. Für ein Jahr darf Contain’t auf den Platz des Kunstvereins Wagenhalle ziehen. So lange, bis auch dort die Künstler raus müssen. Ein logischer Schritt, hat sich der Verein doch einst aus dem Kreis der Waggons am Nordbahnhof formiert. Den privaten Netzwerken ist es zu verdanken, dass der Verein nun – zumindest temporär – wieder zu den Ursprüngen zurückkehrt.

 

Wie es im Programm konkret weitergehen soll, steht noch nicht fest. Die Vereinsmitglieder möchten sich erst einmal von den Strapazen erholen. „Wir waren in letzter Zeit komplett mit dem Umzug beschäftigt. Wenn wieder etwas Ruhe eingekehrt ist, befassen wir uns mit dem weiteren Konzept für unsere Zeit an den Wagenhallen im Norden“, sagt Manuel Albani von Contain’t, „Wir erwarten uns aber möglichst vielfältige Synergien mit den Künstlern vor Ort und spannende künstlerische Kooperationen.“

Möglichkeiten für große Kulturevents wie in Bad Cannstatt sehen die Mitglieder am Nordbahnhof allerdings nicht, zumal man neben einen großen, etablierten Veranstaltungsbetrieb wie die Wagenhallen zieht. Auch werde der Fokus weiter auf der Suche nach einem geeigneten Platz liegen müssen. Ein Jahr ist schnell vorüber. „Wir möchten weiter in Kontakt mit der Stadtverwaltung bleiben und versuchen gemeinsam einen passenden Ort für uns zu finden“, so Albani.

Die ganze Meldung von Contain't:

"Mit freundlicher Landeerlaubnis des 'Kunstvereins Wagenhalle' ist die contain't Raumflotte vorübergehend am Inneren Nordbahnhof gelandet und an der Wagenhalle in Parkposition gegangen. In einer einjährigen Mission werden die Urbanauten von contain't nun das Wagenhallen-Umfeld erforschen. Dankbare und heitere Feierstimmung herrscht bei der Bordcrew, den Mitgliedern und Unterstützer_innen über die solidarische Landeerlaubnis der befreundeten Künstler_innen des Kunstvereins!

Erst kürzlich hatte contain't seinen Landeplatz in Bad Cannstatt ordnungsgemäß an neue reptiloide Zwischennutzer übergeben und war zu neuen Abenteuern aufgebrochen. Gäste und Gastgeber am neuen Landeplatz sind sich einig: Die Zwischenlandung ist keine Langzeitmission. Das Intermezzo ermöglicht vielfältige Synergien und spannende künstlerische Kooperationen, wenngleich der neue Landeplatz keine Möglichkeiten für intergalaktische Kulturevents wie in Bad Cannstatt bietet. Bei der Bordcrew sieht man's gelassen: 'Die urbane Kraterlandschaft hält verschiedene dezentrale Interventionsmöglichkeiten bereit. Gemeinsam mit alliierten Kreativen werden wir der Atmosphäre weiter einheizen', heißt es aus Kreisen der Brücke. In Kürze wird die contain't Bordcrew ihr neues Konzept für die Zwischenlandung am Nordbahnhof vorstellen und hofft, viele Interessierte und Unterstützer_innen dafür gewinnen zu können. Vor allem aber sehe man das kommende Jahr als Chance, gemeinsam mit der Stadtverwaltung einen zukünftigen Landeplatz für contain't zu finden."