Mobilfunkdaten könnten helfen, die Corona-Pandemie einzudämmen. Dazu wären unter Umständen für eine befristete Zeit Abstriche beim Datenschutz in Kauf zu nehmen. Existenzielle Notlagen erfordern außergewöhnliche Schritte. Übertriebene Skepsis wäre nun deplatziert, meint StZ-Autor Armin Käfer.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Armin Käfer (kä)

Stuttgart - Der Kampf gegen das Coronavirus hat einen hohen Preis. Das gilt nicht nur mit Blick auf die immensen wirtschaftlichen Schäden und deren im Moment noch unabsehbaren Langzeiteffekte. Mit Kontaktverboten und Ausgangsbeschränkungen sind Eingriffe in eine Reihe von Grundrechten verbunden: Die Freizügigkeit ist massiv beschnitten, die Berufsfreiheit für viele außer Kraft gesetzt, die Versammlungsfreiheit aufgehoben. Und damit nicht genug: Das Robert-Koch-Institut, oberste Instanz der virologischen Expertokratie in Deutschland, nutzt zudem Handydaten. Gesundheitsminister Jens Spahn möchte darauf noch stärker zugreifen. Die gläsernen Patienten in Südkorea, dessen Politik gegen die Pandemie als mustergültig gilt, könnten auch Vorbild für die Bundesregierung werden. Geht Virenschutz vor Datenschutz?