Erst die Schulen, dann die Kitas: Das bevölkerungsreichste Bundesland bereitet sich darauf vor, Unterricht und Kinderbetreuung in der Corona-Pandemie wieder zu starten. Bis zur Normalität ist es aber noch ein weiter Weg.

Düsseldorf - Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sollen die Schulen nach den Osterferien schrittweise wieder öffnen. Eine Woche später sollen voraussichtlich auch die ersten Kita-Kinder wieder in die Kindertagesstätten zurückkehren dürfen. Das sagten NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) und NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

 

Damit stellt Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland einen konkreten Zeitplan in Aussicht, wie die strengen Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus gelockert werden könnten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen an diesem Mittwoch in einer Videokonferenz über das weitere Vorgehen beraten. Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) hatte noch am Dienstag vor einem Überbietungswettbewerb gewarnt.

Prüfungen und Abschlüsse ermöglichen

Es sei ihr „festes Ziel“, die Schulen nach der aktuellen Ferienwoche wieder zu öffnen, um vor allem die Durchführung von Prüfungen und die Vergabe von Abschlüssen zu ermöglichen, sagte NRW-Schulministerin Gebauer. Zahlreiche Verbände, Gewerkschaften, Expertengremien und Parteien hatten sich in den vergangenen Tagen für unterschiedliche Modelle ausgesprochen, schrittweise unter Einhaltung strikter Hygiene-Voraussetzungen zum Unterricht an den Schulen zurückzukehren. Einige plädierten dafür, mit den jüngeren Schülern zu beginnen, andere für die älteren, die besser mit digitalen Medien lernen könnten.

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Bei den Kitas in NRW sollen zunächst die Kinder, die kurz vor der Einschulung stehen, wieder betreut werden. In der kommenden Woche werde die Notfallbetreuung noch fortgesetzt, sagte Stamp. „Danach schlage ich vor, den letzten Jahrgang vor der Einschulung wieder zuzulassen.“ Mit einer „überschaubaren Anzahl“ von Kindern könnten dann Hygienemaßnahmen spielerisch eingeübt werden, bevor auch die Jüngeren „in mehreren Schritten“ wieder integriert werden könnten.

„Ein dauerhafter Verzicht auf frühkindliche Bildung und Betreuung wäre gesellschaftlich unverantwortlich“, sagte Stamp. Kitas und Tagespflege könnten aber nur stufenweise wieder geöffnet werden, um die Verbreitung des Virus wirksam einzudämmen. Entsprechende Maßnahmen seien mit Kindheitspädagogen und Hygiene-Experten vorbereitet worden.