Noch stellt Stuttgart das Tragen von Schutzmasken gegen das Coronavirus frei. Doch die Stadt appelliert: Mehr Bürger sollten dies tun. In den Kliniken ist die Lage stabil. Dort werden wieder mehr planbare Eingriffe vorgenommen.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Eine Maskenpflicht wie in Jena gibt es Stuttgart noch nicht. Aber die Stadt empfiehlt „dringlich“, Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften zu tragen. Bisher ist die Verwaltung damit nicht zufrieden. „Es bedecken zwar mehr und mehr Menschen in der Öffentlichkeit Mund und Nase“, sagt Stefan Ehehalt, der Leiter des Gesundheitsamtes. Gerade jetzt, wo durch gewisse Lockerungen mehr Kontakte entstehen, sei dies noch wichtiger.

 

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen liegt in Stuttgart inzwischen bei 1238. Von diesen sind 915 wieder genesen. 38 Stuttgarter sind der Krankheit Covid-19 erlegen.

Wieder mehr Eingriffe in Krankenhäusern

In den Stuttgarter Krankenhäusern ist die Lage seit Anfang April stabil. Beispiel Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK): Am Montag wurden dort 26 Covid-19-Patienten behandelt, 23 Verdachtsfälle, neun Personen wurden beatmet. Der medizinische Geschäftsführer des RBK, Mark Dominik Alscher, rechnet durch die Lockerung der Einschränkungen mit einem „gewissen Anstieg“ der Fallzahlen.

Nach Ostern haben die Häuser begonnen, auch aufschiebbare Eingriffe wieder vorzunehmen. Beispiel Marienhospital: Zuvor waren dort „meist nur fünf bis maximal acht OP-Säle in Betrieb“, so Sprecher Rainer Kruse. Jetzt seien es „elf bis 13 Säle“, von 25. Im Klinikum der Stadt hat man 60 Prozent der Kapazitäten erreicht. Durch die Umstrukturierung der Krankenhäuser sei für Patienten „das Infektionsrisiko sehr gering“, betont Mark Dominik Alscher. Aus Angst vor dem Coronavirus sind die vorigen Wochen Menschen selbst mit schweren Erkrankungen teils erst spät ins Krankenhaus gegangen.