Nach dem Brandbrief des Betriebsrates steht der neue Daimler-Chef unter Druck, meint StZ-Titelautor Matthias Schmidt. Hat seine Strategie noch mehr zu bieten als nur einen harten Sparkurs?

Automobilwirtschaft/Maschinenbau: Matthias Schmidt (mas)

Stuttgart - Die erste Regierungserklärung von Ola Källenius hätte einer sorgsam ausgefeilten Inszenierung folgen sollen. Wäre sie nach Plan verlaufen, hätten Investoren, Analysten und die Öffentlichkeit beim Capital Market Day in London am kommenden Donnerstag die lang angekündigte Strategieansage des seit 22. Mai amtierenden Daimler-Chefs zu hören bekommen. Stattdessen stößt sechs Tage vorher der Gesamtbetriebsrat ein öffentliches SOS-Signal aus. Die Ouvertüre ist damit gründlich verpatzt. Ola Källenius, der offenbar zu einem harten Restrukturierungskurs entschlossen ist, wird nun viel erklären müssen, um von der Belegschaft das Vertrauen zu bekommen, das für die künftigen Umbrüche nötig ist.