Im Keller des Schlosses Hohentübingen wird das 1546 erbaute Prachtstück zwei Monate lang gezeigt. Bisher war das wegen Fledermäusen im Gewölbe unmöglich.

Tübingen - Es fasst 84 000 Liter und wurde 1546 erbaut: das wohl älteste Riesenweinfass der Welt. Im Keller des Schlosses Hohentübingen kann es jetzt zwei Monate lang besichtigt werden. Herzog Ulrich von Württemberg hatte es bauen lassen. Zwei mal wurde es mit Wein befüllt, es hielt aber nie dicht. Weil nicht nur das Fass im Schlossgewölbe beheimatet ist, sondern auch Mausohrfledermäuse dort leben, konnte das Prachtstück mehr als zwei Jahrzehnte lang nicht besichtigt werden. Der Naturschutz ging vor.

 

Tübingen verspricht sich mit dem Fass einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde

Doch eine Trennwand und die Nutzung eines anderen Zugangs haben es möglich gemacht, dass das vier Meter breite, vier Meter hohen und sieben Meter lange Objekt des Museums der Uni Tübingen wieder gezeigt werden kann. Um einiges jünger, aber mit einem Fassungsvermögen von 219 000 Liter ist das Große Fass im Heidelberger Schloss. Tübingen will mit seinem Eichenfass ins Guinness-Buch der Rekorde, wo derzeit noch das Gröninger Fass den Titel „ältestes Riesenfass der Welt“ hält, obwohl es 1594 gebaut wurde. OB Boris Palmer ist zuversichtlich, dass der Titel bald nach Tübingen geholt werden kann.

Das Museum der Universität Tübingen bietet bis 28. Februar täglich mehrere Sonderführungen zu dem Fass und zu Eiszeitfiguren aus Mammut-Elfenbein an. Besichtigungen sind nur im Winter und mit maximal 20 Personen erlaubt. Anmeldungen sind möglich unter Telefon 07071-2977579 oder per Mail an museum@uni-tuebingen.de