Wir haben die unterschiedlichen Standpunkte der im Gemeinderat vertretenen Parteien zum Thema Oper kurz zusammengefasst.

Stuttgart - Ausgelöst durch die Diskussion um die notwendige Sanierung des Großen Hauses gibt es im Gemeinderat lebhafte Debatten um die Zukunft des Kulturquartiers. Einig sind sich die Parteien darin, dass der Autoverkehr zurückgedrängt oder unter die Erde verlegt werden soll, um Lebensqualität zu schaffen und Räume fürs Flanieren zu öffnen. Mittlerweile hat sich der Schwerpunkt – auch befördert durch Ideen des Vereins Aufbruch Stuttgart – auf das Thema Oper fokussiert.

 

Mehrheit will Prüfung von Alternativen zur Sanierung der Oper

CDU und Freie Wähler, zu Beginn der Diskussion gemeinsam mit den Grünen gegen Pläne für einen Opernneubau, sind nun zumindest für eine Prüfung von Neubauvarianten. Die CDU hat zudem im Kommunalwahlprogramm eine Philharmonie am Neckarufer auf dem Plan. Die SPD dagegen ist mit ihrer Position immer nah an den Ideen des Aufbruchs. Sie kann sich ein Mehrzweckgebäude an der unteren Königstraße auf dem Marstall-Areal vorstellen, das interimsweise als Oper und Ballettspielstätte, später als Konzerthaus genutzt wird. Die FDP wiederum spricht sich ganz klar für einen Opernneubau aus.

Piraten blenden Thema Oper im Wahlprogramm aus

Die Grünen halten an den Sanierungsplänen fürs Große Haus fest, und auch die AfD bekennt sich in ihrem Wahlprogramm zur Opernsanierung. Diese beinhaltet auch den Bau einer Interimsoper bei den Wagenhallen. Die Grünen wären zudem offen für einen Neubau des Linden-Museums auf dem Marstall-Areal. Die SÖS neigt ebenfalls zu einer kulturellen Nutzung des LBBW-Areals, die Linke plädiert für einen vorübergehenden Umzug der Oper ins Schauspielhaus und will die Sanierungskosten für den Littmann-Bau niedrig halten. Die Gruppe BZS 23 ist für einen Opernneubau, aber nicht im Stadtzentrum. Die Stadtisten wollen eher die Subkultur und die freie Szene fördern und sind wie die Junge Liste gegen das geplante Operninterim bei den Wagenhallen. Für die Piraten spielt das Thema Oper in ihrem Wahlprogramm keine Rolle.