Mehrere Parteien und Organisationen wollen am 22. März in Marbach am Neckar ein Zeichen gegen rechte Umtriebe setzen. Die Veranstalter hoffen auf mindestens 300 Teilnehmer.

Die Enthüllungen der Correctiv-Redaktion, wonach AfD-Politiker und Rechtsextreme bei einem Geheimtreffen über Massenabschiebungen fantasiert haben sollen, hat eine Welle der Entrüstung losgetreten – und Tausende Menschen auf die Straße getrieben. Nun soll auch in Marbach ein Zeichen gegen die Umtriebe am äußersten rechten politischen Rand gesetzt werden. Es formiert sich wie andernorts ein Bündnis für Demokratie und Vielfalt, das als erstes Ausrufezeichen eine Demo unter dem Motto „Marbach ist bunt“ auf die Beine stellt.

 

Startschuss auf dem Burgplatz

Die Aktion soll am Freitag, 22. März, auf dem Burgplatz über die Bühne gehen, erklärt der Marbacher SPD-Vorsitzende und Hauptinitiator Nikolai Häußermann, dem bei der Organisation Susanne Wichmann von den Grünen und ein Team aus den Reihen des Bündnisses zur Seite stehen. Der Startschuss für die Kundgebung werde um 17 Uhr fallen. Es sollen unter anderem kurze Statements von „zentralen Akteuren“ in der Kommune auf dem Programm stehen, Musik die Botschaft unterstreichen. „Wir hoffen auf zahlreiche Teilnehmende, 300 oder mehr“ sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen Susanne Wichmann. Bürgermeister Jan Trost habe sein Kommen bereits zugesagt.

Kirchen sind mit im Boot

Mit im Boot sind beim Bündnis für Demokratie und Vielfalt bis dato mehr als 20 Vereine, Initiativen, Kirchen sowie die Schülermitverantwortung des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Aus dem Gemeinderat klinken sich nach Angaben von Nikolai Häußermann mit der CDU, den Freien Wählern, den Grünen, Puls und der SPD sämtliche Fraktionen ein.

Ziel der Kundgebung auf dem Burgplatz ist laut dem Bündnis, eine breite Zivilgesellschaft anzusprechen „und den gemeinsamen Konsens zu bestärken, dass wir auch in Zukunft in einer Demokratie in Freiheit leben wollen“. Vielfalt mache „unser Leben reicher und erfolgreicher, ob im Sport, im Verein oder im Unternehmen. Wir wollen Menschen für unsere Demokratie mobilisieren, damit Extremisten und Rassisten in Marbach keinen Zulauf gewinnen“, sagt Susanne Wichmann.

„Uns ist wichtig, das hohe Gut unserer Demokratie und bestimmte Werte im Umgang und im Diskurs nicht zu verlieren. Diese Gefahr sehen wir angesichts der zunehmenden Radikalisierung der Gesellschaft durch Parteien und Gruppen, die unsere Demokratie und Vielfalt in Frage stellen“, betont Nikolai Häußermann.