Der DFB und die Bundestrainer-Frage Trennung von Hansi Flick alternativlos

Bundestrainer Hansi Flick steht gewaltig in der Kritik. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die Auftritte der Nationalmannschaft gleichen einem Trauerspiel. Auch wenn die Probleme tiefer liegen, ist die Trennung von Hansi Flick logisch. Es braucht jetzt die befreiende Wirkung eines Trainerwechsels und den Fokus auf ein klares, einfaches Spielsystem, meint Jürgen Frey.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Im freien Fall sollte der Sportsfreund die Reißleine ziehen. Eigentlich hätte sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schon nach dem kläglichen WM-Aus 2022 daran halten sollen. Jetzt aber war es allerhöchste Zeit, sich von Hansi Flick zu trennen. Die Auftritte auf und außerhalb des Platzes sind nur noch kläglich. Der rat- und hilflose Bundestrainer hat vieles ausprobiert, fast nichts hat geklappt. Die vergangenen fünf Ergebnisse gegen Belgien, die Ukraine, Polen, Kolumbien und jetzt Japan sprechen für sich – es reichte gerade einmal zu einem Unentschieden bei 6:13 Toren. Ein Trauerspiel.

 

Wenn mit Blick auf die Heim-EM 2024 noch etwas helfen kann, dann die befreiende Wirkung eines Trainerwechsels. Dass die Probleme tiefer liegen, steht außer Frage. Doch kurz- und mittelfristig hilft nur ein neuer Mann an der Spitze (vom Typ eines Matthias Sammer), der dieser verunsicherten und untereinander bisweilen zerstrittenen Mannschaft bedingungslos eine klare Richtung vorgibt.

Einfaches Spielsystem

Dazu gehört, den Fußball nicht in wissenschaftliche Details zu zerpflücken, sondern die Grundtugenden und den Zusammenhalt einzufordern. Dafür braucht es ein klares, Spielsystem mit dem Schwerpunkt auf seriöses Verteidigen, das dem Team Stabilität verleiht. Denn egal, ob in der A-Nationalelf oder in den U-Teams: In Sachen Eifer, Aggressivität, Identifikation und Siegermentalität waren andere Länder den deutschen Auswahlmannschaften zuletzt deutlich voraus.

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