Dettingen mauserte sich in der Zeit des Wirtschaftswunders zum Antik-Mekka. Amerikanische Soldaten kauften Naziuniformen, Promis Teppiche und Möbel.

Region: Corinna Meinke (com)

Goldgräberstimmung herrschte früher im kleinen Dettingen am Fuße der Teck. Vor allem amerikanische Soldaten kauften alles, was nicht niet- und nagelfest war. Der Hype um Militaria wie Naziuniformen, Abzeichen und Orden führte an Wochenenden zu einem Stau der Straßenkreuzer. Selbst Pelze, Teppiche, geschnitzte Engel und Möbel wurden den Dettingern regelrecht aus den Händen gerissen. Während der Wirtschaftswunderzeit mauserte sich der Ort mit zwölf Antikläden und -hallen zur Antiquitätenhochburg der Region.