Die Europäische Zentralbank macht nach jahrelanger Billiggeldschwemme die Schotten dicht. Für diesen Kurswechsel war es höchste Zeit, meint Wirtschaftsredakteurin Barbara Schäder.

Korrespondenten: Barbara Schäder (bsa)

Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt ein heftig umstrittenes Kapitel. Über drei Jahre hat die Notenbank insgesamt rund 2,6 Billionen Euro in die Märkte gepumpt. Jetzt macht sie die Schotten dicht. Die EZB beendet damit ihre als Antwort auf die Eurokrise eingeleitete Schwemme des billigen Geldes – ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Furcht vor einer neuen Krise wächst. Das ist nicht ohne Risiko. Doch eine Verschiebung des schon vor Monaten verkündeten Ausstiegstermins wäre noch riskanter gewesen. Die EZB verspielte ihre Glaubwürdigkeit, bekäme sie wegen einer Konjunkturabkühlung kalte Füße. Ein Verzicht auf die längst überfällige Kursänderung hätte EZB-Präsident Mario Draghi außerdem den Vorwurf eingetragen, er wolle seinem hoch verschuldeten Heimatland Italien erneut Zeit kaufen.