Die Oscar-Nominierungen Bürgerrechtler, Racheengel und ein Mythos

Einer der Favoriten: „Mank“ geht als bester Film ins Rennen, die Darstellerin Amanda Seyfried und Schauspieler Gary Oldman sind ebenfalls nominiert. Foto: dpa

Bei den Oscars machen in diesem Jahr einige wenige, dafür äußerst vielfältige Werke die wichtigsten Kategorien unter sich aus.

Stuttgart - Acht Werke konkurrieren in diesem Jahr um den Oscar für den besten Film – und um viele andere. Wie schon bei den Golden Globes geht „Mank“ als Favorit ins Rennen: Die fiktionalisierte Geschichte des „CitizenKane“-Drehbuchautors Joseph L. Mankiewicz ist unter anderem für Regie (David Fincher) nominiert, Kamera (Erik Messerschmidt), Hauptdarsteller (Gary Oldman) und Nebendarstellerin (Amanda Seyfried). Bei den Vertretern der Auslandspresse ging der Film leer aus, die Academy-Mitglieder dürfte er anders berühren – er behandelt einen großen Mythos der Traumfabrik.

 

Die schärfste Konkurrenz: der Globes-Gewinner „Nomadland“, Chloé Zhaos Drama über eine Frau (Frances McDormand), die den Job verliert, in einen Lieferwagen zieht, zum Treibgut wird. Zhao ist für Regie und Drehbuch im Rennen, Kameramann Joshua James Richards für Blicke in eine perspektivlose Weite. Wie Zhao hat Lee Isaac Chung asiatische Wurzeln, sein mehrfach nominierter Film „Minari“ erzählt einfühlsam eine koreanische Assimilationsgeschichte in den 80ern.

Das Feld ist vielfältig

Noch vor fünf Jahren waren die Oscars als „alt, weiß und männlich“ verschrien, nun herrscht Vielfalt, zu der auch Shaka Kings schwarzes Bürgerrechtsdrama „Judas and the Black Messiah“ bei trägt. Daniel Kaluuya bekam den Golden Globe für seine charismatische Verkörperung des 1969 ermordeten Aktivisten Fred Hampton, mit ihm konkurriert Lakeith Stanfield als Verräter Wiliam O’Neal. Auch das Originaldrehbuch (Will Berson and Shaka King) ist im Rennen sowie die Kameraarbeit von Sean Bobbitt, der die Akteure vielsagend zueinander ins Bild setzt.

Sacha Baron Cohen als Hippie nominiert

Beim Drehbuch mischt auch Aaron Sorkin mit, sein Gerichtsdrama „The Trial of the Chicago 7“ spielt ebenfalls Ende der 60er. Sacha Baron Cohen ist nominiert für seine Darstellung des Hippie-Provokateurs Abbie Hoffman, Phedon Papamichael für seine lebendige Kameraarbeit im Gerichtssaal und bei Studentenprotesten.

Florian Zellers Alzheimer-Drama „The Father“ ist mit dessen adaptiertem Drehbuch am Start, mit Anthony Hopkins als dementem Vater und Olivia Colman als die Nerven verlierende Tochter. Für Regie und Originaldrehbuch nominiert ist Emerald Fennell, in seinem „Metoo“-Thriller „Promising young Woman“ spielt Carey Mulligan die schwierige Rolle einer jungen Frau, die es den Vergewaltigern einer Freundin heimzahlen möchte.

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