Ein Gericht in Los Angeles hat einen Antrag von Daimler auf Abweisung einer Anlegerklage abgelehnt. Der deutsche Automobilkonzert wird beschuldigt, falsche Angaben zu Dieselemissionen gemacht zu haben, die zu Kursverlusten geführt haben sollen.

Los Angeles - Der deutsche Autoriese Daimler muss sich in den USA mit einer Klage von Investoren im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen des Verdachts auf Abgas-Schwindel auseinandersetzen. Das zuständige Gericht in Los Angeles lehnte den Antrag des Konzerns auf Klageabweisung am Mittwochabend (Ortszeit) ab. In dem 2016 gestarteten Rechtsstreit wird Daimler beschuldigt, falsche Angaben zu Dieselemissionen gemacht zu haben, was zu Kursverlusten von Wertpapieren geführt haben soll. Dabei geht es um sogenannte Aktien-Hinterlegungsscheine, die eine außerbörsliche Alternative zum Handel von ausländischen Unternehmen am US-Kapitalmarkt darstellen.

 

Daimler weist die Vorwürfe zurück. „Wir werden uns mit allen Mitteln dagegen zur Wehr setzen“, sagte ein Sprecher auf Nachfrage. In dem Rechtsstreit sind auch die Daimler-Manager Dieter Zetsche und Bodo Uebber sowie Ex-Entwicklungschef Thomas Weber angeklagt. Gegen Daimlers US-Tochter Mercedes-Benz laufen wegen des Verdachts auf Abgas-Betrug Ermittlungen der US-Justiz und Sammelklagen von Dieselkunden. Der Konzern warnte Investoren in seinem jüngsten Quartalsbericht vor erheblichen Geldstrafen. In Deutschland ist Daimler ebenfalls ins Visier der Behörden geraten, die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ließ kürzlich mehrere Standorte durchsuchen.