Die Sonderausstellung zu dem Ditzinger Maler Erwin Starker geht in wenigen Wochen zu Ende. Am Rande ergab sich manch Kurioses.

Es sind noch rund vier Wochen, dann werden die persönlichen Briefe an und von Erwin Starker in der Sonderausstellung im Ditzinger Stadtmuseum eingepackt, die Gemälde abgehängt und an ihre Eigentümer zurückgegeben. Etliche Interessierte seien in den vergangenen Wochen zu Führungen gekommen, so die Organisatoren. Starker, der humorvolle, wortgewandte Schwabe, der von 1918 bis 1939 mit Frau und Tochter in der Leonberger Straße 20 in Ditzingen lebte, habe schon mit 14 Jahren gewusst, Maler werden zu wollen. Neben vielen Bildern in Öl, Pastell und Aquarell sowie originalen Schriftstücken sind Fotografien aus Starkers Familienalbum zu sehen. Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 5. März, geöffnet.

 

Nachträglich ins Bild gemalt

Besonders beliebt sind in der Sonderausstellung die postkartengroßen Kärtchen mit Motiven der Bilder, auf deren Rückseite Informationen zum jeweiligen Kunstwerk stehen. Für 50 Cent das Stück kann man sie erwerben. Zwei Karten sind durchaus besonders. Ein sachkundiger Besucher bemerkte einen Fehler: Das Motiv eines Pastellbildes zeigt nicht die Firma Loba in Ditzingen – wie vom Leihgeber angegeben –, sondern die Firma Aichelin in Korntal. Die Angaben des aufmerksamen Ausstellungsbesuchers flossen ein in die Korrektur der Informationen.

Eine andere Karte wird besonders gern gekauft: Sie zeigt die Stuttgarter Königstraße am Abend, mit dem Bahnhofsturm am Ende. Darauf prangt die bekannte Leuchtreklame in Form eines Mercedessterns. Allerdings wurde dieser erst im Jahr 1952 installiert – 14 Jahre nach Starkers Tod. Wer wann den Stern nachträglich ins Bild gemalt hat, ist unbekannt.

Angebote unterschiedlicher Art

Seit Beginn der Ausstellung bekommt das Stadtmuseum immer wieder Kunstwerke Starkers für die Sammlung angeboten, teils zu hohen Preisen als Verkaufsangebot, meist aber als Schenkung. Ein Angebot hatte für reichlich Wirbel gesorgt: Nach einer Führung erzählte ein Stuttgarter Teilnehmer der Museumsleiterin Nina Hofmann von einem Pastellbild, das er dem Museum übergeben wolle. Ein paar Tage später, so heißt es in einer Mitteilung der Ditzinger Stadtverwaltung, sei eine Mail mit der entsetzten Nachricht eingegangen, das Bild sei offenbar vor einiger Zeit beim Entrümpeln entsorgt worden. Das Bedauern war groß, auch in Ditzingen. Umso größer die Freude, als die Stadt vergangene Woche abermals eine Mail erhielt. Darin teilte derselbe Absender mit, dass das Bild wieder aufgetaucht sei, sich aber bei einem Bekannten am Chiemsee befinde. Noch im Februar soll das Bild zurück nach Ditzingen kommen.

Vorträge zum Abschluss

Zum Abschluss der Ausstellung wird der Ditzinger Stadtarchivar Florian Hoffmann, der an den Inhalten der Schau beteiligt war und dessen Aufsatz „Erwin Starker (1872 bis 1938) – Ein Künstlerleben“ inzwischen veröffentlicht wurde, einen Vortrag halten: „Künstler auf Reisen – unterwegs mit Erwin Starker“ lautet der Titel des Vortrags, den er am Donnerstag, 9. Februar, 18.30 Uhr sowie noch einmal am Freitag, 24. Februar, 17 Uhr, jeweils im Ditzinger Stadtmuseum halten wird. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Deshalb ist eine verbindliche Anmeldung notwendig, im Museum oder telefonisch beim Aufsichtsteam, dienstags bis sonntags zwischen 14 und 17 Uhr unter der Nummer 0 71 56/16 43 00. Der Eintritt ist frei.