Als Teilnehmer beim Ditzinger Charitylauf sucht André Schiele die besondere Herausforderung. Diese ist ziemlich schwergewichtig.

Kreis Ludwigsburg - Tannenholz könne er nicht nehmen, er sei allergisch gegen das Harz, schränkt André Schiele ein. Aber sonst ist eigentlich jede Holzart möglich. Zuerst schulterte er das Holz eines Apfelbaums. „Der war aber nicht glatt, er hatte viele Äste.“ Nun läuft er mit einem geschälten Buchenstamm.

 

Diesen wird der Ingersheimer auch am Sonntag schultern, auf seinem Weg von Ingersheim über Bietigheim, Besigheim, Hessigheim, Mundelsheim und Pleidelsheim zurück in seinen Heimatort. Dreieinhalb bis vier Stunden, mit einem 14 Kilo schweren Stamm auf den Schultern. „Mein Motto ist Programm: Laufen macht glücklich, mit lachenden Menschen noch mehr, und wenn man dabei noch Gutes tun kann – seid motiviert“, sagt Schiele.

Hilfe für jene, denen es nicht so gut gehe

Auf dem Weg sammelt er Spenden für den Mukoviszidoseverein. Er wolle all denen helfen, denen es nicht so gut gehe, sagt der 45-jährige Landschaftsgärtner. Er sei zum dritten Mal beim Ditzinger Lebenslauf dabei. Beim ersten Mal hatte er vorab 350 Euro gesammelt, um mit Münzen in Höhe des Spendenbetrags im Rucksack 35 Kilometer zu laufen. „Es war mir eine Freude, diese Spenden übergeben zu können.“ Danach lief er für und mit den Glemshexen 42 Kilometer. Die Glemshexen spendeten damals für ihn. „Da hatte ich das Gefühl, mehr machen zu wollen“, erzählt Schiele. Zum Baustammläufer war er geworden, als er eben nicht nur laufen wollte. Dann lernte er Gleichgesinnte aus dem Raum Heilbronn kennen – und blieb dabei. Seitdem ist er Baumstammläufer.

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Schiele wird seinen Benefizlauf um 8 Uhr starten. Dabei hofft er auf zahlreiche Begegnungen, denn natürlich könne er während seines Halbmarathons zwischendurch kurz stehen bleiben. Dabei gebe es die Möglichkeit, in eine kleinen Kasse für den Lebenslauf zu spenden.

Das Staunen der Zuschauer ist Motivation

Eigentlich ist sein Prinzip, Laufdistanz und Gewicht des Stamms von der Höhe der vorher eingegangenen Spenden abhängig zu machen. Doch seit Corona sei es schwieriger geworden, Spenden zu generieren, sagt Schiele. Das Laufen sei mit Stamm schwerer als ohne zusätzliches Gewicht. „Nach 15 Kilometern kommen die Schmerzen.“ Die gilt es zu überwinden, zumal das „Staunen der Leute motiviert“.