Nach dem Ende der Kernkraft gab es drei große Befürchtungen zur Stromversorgung in Deutschland. Keine davon hat sich bewahrheitet – dennoch schaut besonders die Industrie sorgenvoll in die Zukunft.

Berlin: Tobias Heimbach (toh)

Es war das Ende einer Ära. Vor einem Jahr, am 15. April 2023, wurden die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen. Die Reaktoren Neckarwestheim 2, Emsland und Isar 2 waren wegen der Energiekrise in Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine drei Monate länger gelaufen als ursprünglich geplant. Doch dann war Schluss. Kritiker gaben düstere Prognosen ab. CDU-Chef Friedrich Merz sprach von einem „schwarzen Tag für Deutschland“. Drei große Befürchtungen gab es damals: Deutschland werde zu wenig Strom haben, der Preis werde steigen und Elektrizität würde klimaschädlicher erzeugt werden. Ein Jahr später zeigt sich: Fast nichts davon ist eingetroffen – auch wenn es mit Blick auf die Energiepreise große Sorgen gibt.