Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Der Wandel der Zeiten manifestiert sich längst nicht nur in der räumlichen Einschränkung. Pferde kann man heute online über E-Horses suchen und kaufen. Versorgungs- und Futtermaterialien kommen nicht mehr automatisch von den Feldern vor der Haustür. Das Strohgäu heißt zwar so, aber der Getreideanbau schrumpft: „Wir pressen 12 000 Ballen Stroh pro Jahr selbst, ich kaufe das Stroh von Bauern aus der Gegend. Wenn 30 Prozent der Anbauflächen mittlerweile für Energiepflanzen genutzt werden, die in Biogasanlagen landen, heißt das für mich, dass ich immer weitere Wege zurücklegen muss, also mehr Zeit und mehr Sprit brauche“, erklärt er.

 

Auch das Heu wird teurer: Die Menge, die Bernhard Räuchle in Eigenproduktion herstellt, reicht für einen Monat, für die restlichen elf Monate im Jahr muss er es zukaufen. „Ein Landwirt aus Mühlacker macht allein 200 Ballen für uns. Aber wenn ich Pech habe, muss ich Heu vom Bodensee kaufen und Hafer aus Frankreich.“ Kosten, die er auf seine Kunden umlegen muss.

Einstellungsmerkmal für die vierbeinigen Mitarbeiter: Umgänglichkeit

Einen treuen Stamm an Reitern hat er dennoch. Mancher ist schon seit 40 Jahren dabei. „Klar wechseln die Leute auch mal, das ist auch in Ordnung. Es passt nicht für jeden bei uns“, sagt er. Aber die meisten schätzten die familiäre Atmosphäre. Auch in seinem Team zählt Kontinuität. „Dass wir ein meistergeführter Betrieb mit qualifiziertem Personal sind, unterscheidet uns von manchen anderen“, sagt Räuchle. Seine beiden langjährigen Pferdewirtinnen hat er selbst ausgebildet. Drei weitere junge Frauen lernen derzeit bei ihm. 20 Pferde und Ponys nennt er sein Eigen, 20 weitere haben Privatbesitzer bei ihm einquartiert. Das für den Chef wichtigste Einstellungsmerkmal, zumindest für seine eigenen Vierbeiner: Umgänglichkeit.

Heute frönen 250 Reitbegeisterte ihr Hobby bei ihm, 160 sind im Reitverein, der sich 1979 auf dem Hof gründete – ambitioniertere Reiter, die bei Turnieren starten wollen, müssen über Vereine gemeldet werden. Auch selbst richtete der Verein bis 2014 große Reitturniere aus, heute fehlen die Sponsoren. „Der Großteil unserer Kunden sind aber Freizeitreiter“, sagt Räuchle.

„Wenn du so eine Anlage führst, ist das dein Leben“

Ein stylisher Reitschuppen ist sein Hof nicht: An der alten Reithalle nagt der Zahn der Zeit, manches Mauerwerk hat sein Vater, der mit seiner Frau mittlerweile in Spanien lebt, höchstpersönlich gesetzt. Bernhard Räuchles Töchter, obschon pferdeaffin, hat es ins Lehramt und in die Juristerei gezogen. „Wenn du so eine Anlage führst, ist das dein Leben, dann hast du eine Sechseinhalb-Tage-Woche“, sagt er. Was einmal aus dem Hof wird? Wer weiß. „Jetzt mach ich erst mal noch zehn, 15 Jahre weiter, das ist mit meinen Mitarbeitern besprochen“, meint er. Seine Kinder, Frauen und Männer hoch zu Ross dürften es ihm danken.

Der Wandel der Zeiten manifestiert sich längst nicht nur in der räumlichen Einschränkung. Pferde kann man heute online über E-Horses suchen und kaufen. Versorgungs- und Futtermaterialien kommen nicht mehr automatisch von den Feldern vor der Haustür. Das Strohgäu heißt zwar so, aber der Getreideanbau schrumpft: „Wir pressen 12 000 Ballen Stroh pro Jahr selbst, ich kaufe das Stroh von Bauern aus der Gegend. Wenn 30 Prozent der Anbauflächen mittlerweile für Energiepflanzen genutzt werden, die in Biogasanlagen landen, heißt das für mich, dass ich immer weitere Wege zurücklegen muss, also mehr Zeit und mehr Sprit brauche“, erklärt er.

Auch das Heu wird teurer: Die Menge, die Bernhard Räuchle in Eigenproduktion herstellt, reicht für einen Monat, für die restlichen elf Monate im Jahr muss er es zukaufen. „Ein Landwirt aus Mühlacker macht allein 200 Ballen für uns. Aber wenn ich Pech habe, muss ich Heu vom Bodensee kaufen und Hafer aus Frankreich.“ Kosten, die er auf seine Kunden umlegen muss.

Einstellungsmerkmal für die vierbeinigen Mitarbeiter: Umgänglichkeit

Einen treuen Stamm an Reitern hat er dennoch. Mancher ist schon seit 40 Jahren dabei. „Klar wechseln die Leute auch mal, das ist auch in Ordnung. Es passt nicht für jeden bei uns“, sagt er. Aber die meisten schätzten die familiäre Atmosphäre. Auch in seinem Team zählt Kontinuität. „Dass wir ein meistergeführter Betrieb mit qualifiziertem Personal sind, unterscheidet uns von manchen anderen“, sagt Räuchle. Seine beiden langjährigen Pferdewirtinnen hat er selbst ausgebildet. Drei weitere junge Frauen lernen derzeit bei ihm. 20 Pferde und Ponys nennt er sein Eigen, 20 weitere haben Privatbesitzer bei ihm einquartiert. Das für den Chef wichtigste Einstellungsmerkmal, zumindest für seine eigenen Vierbeiner: Umgänglichkeit.

Heute frönen 250 Reitbegeisterte ihr Hobby bei ihm, 160 sind im Reitverein, der sich 1979 auf dem Hof gründete – ambitioniertere Reiter, die bei Turnieren starten wollen, müssen über Vereine gemeldet werden. Auch selbst richtete der Verein bis 2014 große Reitturniere aus, heute fehlen die Sponsoren. „Der Großteil unserer Kunden sind aber Freizeitreiter“, sagt Räuchle.

„Wenn du so eine Anlage führst, ist das dein Leben“

Ein stylisher Reitschuppen ist sein Hof nicht: An der alten Reithalle nagt der Zahn der Zeit, manches Mauerwerk hat sein Vater, der mit seiner Frau mittlerweile in Spanien lebt, höchstpersönlich gesetzt. Bernhard Räuchles Töchter, obschon pferdeaffin, hat es ins Lehramt und in die Juristerei gezogen. „Wenn du so eine Anlage führst, ist das dein Leben, dann hast du eine Sechseinhalb-Tage-Woche“, sagt er. Was einmal aus dem Hof wird? Wer weiß. „Jetzt mach ich erst mal noch zehn, 15 Jahre weiter, das ist mit meinen Mitarbeitern besprochen“, meint er. Seine Kinder, Frauen und Männer hoch zu Ross dürften es ihm danken.