Das Ekiz im Westen leistet für die gesamte Stadt wertvolle Pionierarbeit. Dafür muss es ordentlich bezahlt werden, meint Redakteurin Barbara Czimmer-Gauss.

Stuttgart - Die Lobreden wollten fast nicht mehr enden beim Fest zum 30-jährigen Bestehen des Eltern-Kind-Zentrums Oktober 2016. Wie verdienstvoll die Arbeit der Frauen dort sei. Wie sie Menschen zusammenbringe und die Gesellschaft zusammenhalte. Wie gut Mütter mit ihren Kindern dort aufgehoben seien. Nur das Thema Geld schnitt kein Gratulant an.

 

Dabei wäre das zu diesem Anlass gar nicht ungehörig gewesen. Bekanntlich kalkuliert das Ekiz schon mehrere Jahre in Folge knapp. Die Angebote sind vielfältiger und bunter geworden, und sie passen sich immer der aktuellen Lebenssituation im Stuttgarter Westen an. Das alles macht die Organisation des Zentrums nicht einfacher, der Personalaufwand lastet schwer auf dem Verein.

Das Ekiz hat über die Jahrzehnte hinweg viele Ideen entwickelt und Projekte auch außerhalb des Hauses angestoßen: Platz-Sharing in Kitas, Mittagstisch für Schüler, die Besuche junger Mütter zu Hause und das Zusammenbringen der Bewohner im Westen. Heute sind Kinder- und Familienzentren sowie Quartiersprojekte in Stuttgart die Regel.

Die Stadt hat das Haus, das nicht immer kostendeckend gearbeitet hat, immer anständig unterstützt. Das reicht, wie man sieht, auf Dauer nicht aus. Deutlicher als mit einem Insolvenzantrag kann man nicht um Hilfe rufen. Es ist also geraten, wirklich alle Spielräume auszuloten.