Nach 16 Amtsjahren hat sich Gerd Maisch als Oberbürgermeister von den Bürgern in Vaihingen verabschiedet. Dabei bildete sich eine große Schlange vor der Stadthalle.

Es ist eine nicht enden wollende Menschenschlange, die sich am Mittwochabend vor der Stadthalle in Vaihingen/Enz gebildet hat. Doch Oberbürgermeister Gerd Maisch lässt es sich nicht nehmen, jeden Besucher einzeln per Handschlag zu begrüßen. Für alle hat er ein freundliches Wort übrig, manche Gäste umarmt er, mit einem etwa fünfjährigen Jungen schlägt er sich mit der High-Five-Geste ab. Es dauert fast eine Stunde, bis sich die rund 300 Menschen zum Sommerempfang in der Stadthalle Vaihingen/Enz eingefunden haben, wo Stadtwein und Laugenweckle das Warten verkürzen.

 

Prominenz gibt sich ein Stelldichein

Zum Abschied des Oberbürgermeisters war zahlreiche politische Prominenz erschienen, unter anderem der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger, der Landtagsabgeordnete Konrad Epple, Landrat Dietmar Allgaier, der Präsident des Verbands Region Stuttgart Thomas Bopp sowie Bela Basthy, der Bürgermeister der ungarischen Partnerstadt Köszeg, und dessen Amtsvorgänger. „Es sind viel mehr Menschen als wir geplant haben, und das mitten in den Sommerferien. Ich werte das als ein Zeichen der Verbundenheit“, freute sich Maisch.

Auch Bürgermeister Klaus Reitze sprach bei der Begrüßung von „hoher Wertschätzung“, die die Besucher dem scheidenden OB mit ihrer Anwesenheit entgegenbrächten. Das habe dieser nach 16 Jahren auch verdient. „Sie haben Vaihingen geprägt und vorangebracht, Sie standen für Vertrauen und Verlässlichkeit“, lobte Reitze. Gerd Maisch habe das Fechten um Entscheidungen nie gescheut, dabei die Bürger aber immer mitgenommen. In seinen zwei Amtszeiten seien Neubauten für 130 Millionen Euro entstanden, das entspreche Investitionen von acht Millionen Euro pro Jahr.

Auch im Jugendgemeinderat präsent

Eberhard Zucker, Maischs ehrenamtlicher Stellvertreter im Gemeinderat, hob die enorme persönliche Präsenz des OB im Ort hervor. „Sie waren oft nicht der Erste, der von Veranstaltungen nach Hause ging“, meinte er schmunzelnd. Zudem habe er in seiner Amtszeit sämtliche Sitzungen des Jugendgemeinderats geleitet. Maisch habe aber von seiner Meinung auch sehr überzeugt sein können: „Wenn Sie im Gemeinderat die Arme vor der Brust verschränkt haben, wurde die Luft energiegeladen“, sagte Zucker.

Vizepräsidentin Sigrun von Strauch vom Regierungspräsidium Stuttgart hob vor allem Maischs Bemühen um die Gartenschau 2029 in Vaihingen hervor. Seine Mandate in Kreistag und beim Verband Region Stuttgart hätten gezeigt, dass er stets über die Gemeindegrenzen hinausgeblickt habe. Maisch selbst meinte schließlich in seiner letzten Ansprache als Stadtoberhaupt, er glaube, Vaihingen in die richtige Richtung bewegt zu haben. Das zeigten die rund 4000 Beschlüsse in seiner Amtszeit, die zumeist einstimmig oder mit großer Mehrheit getroffen worden seien. Lang anhaltender Applaus brandete auf, als Maisch am Ende betonte: „Auch wenn ich keine Verantwortung mehr trage, bleibt Vaihingen im Herzen meine Stadt.“