Der damalige Leiter des Polizeireviers erinnert sich vor Gericht an den Fasnetsumzug in Eppingen. Jens Brockstedt traf als erster auf die Mitglieder der Hexengruppe. Kann er Entscheidendes aussagen?

Ludwigsburg und Rems-Murr : Martin Willy (ily)

Eppingen - Im Hexenkessel-Prozess hat am Vormittag der damalige Leiter des Eppinger Polizeireviers ausgesagt. Jens Brockstedt war der erste, der nach dem Nachtumzug im Februar auf die Mitglieder der Hexengruppe traf. Die Hästräger hatten bei dem bunten Treiben auf den Straßen in Eppingen (Kreis Heilbronn) einen Kessel mit heißem Wasser dabei. Von einer „Hexe“ wurde eine 18-Jährige über den Kessel gehalten, sie glitt in das kochende Wasser und verbrühte sich beide Beine. Ein Mitglied der Hexengruppe sitzt nun wegen fahrlässiger Körperverletzung vor dem Heilbronner Amtsgericht.

 

Angeklagter hielt sich nach Umzug im Hintergrund

Rund eine Stunde nach Ende des Nachtumzug traf Jens Brockstedt auf sechs Mitglieder der Hexengruppe. Der nun angeklagte 33-jährige Versicherungskaufmann war darunter. Er habe auf einem Supermarkt-Parkplatz gerade den Kessel verladen. Vier Mitglieder hätten mit ihm, Brockstedt, gesprochen, der Angeklagte habe sich auffällig im Hintergrund gehalten. „Ich sage das ganz ohne Wertung“, betonte Brockstedt vor Gericht.

Prozess geht weiter

Am Mittwoch werden weitere Zeugen vernommen. Denn der Angeklagte sieht sich zu unrecht beschuldigt. „Mein Mandant ist nicht derjenige, der die Folgen verursacht hat“, sagte der Anwalt des 33-Jährigen bereits am Montag. Ein Urteil wird am Mittwoch nicht erwartet. Der Prozess soll am 21. Dezember fortgesetzt werden.