Das Kulturkabinett hat sein Projekt „Neu-Stadt!“ mit einem verdrehten Stadtspaziergang eröffnet. Bei der Erkundungstour wurde ein Reiseführer vorbereitet für ein Stadtspiel im Sommer. Auch Kinder begaben sich auf Souvernirsuche im Rahmen des Projekts.

Bad Cannstatt - Das Kulturkabinett (KKT) hat mit einem Stadtspaziergang das Projekt „Neu-Stadt!“ gestartet, bei dem Cannstatter Bürger ihre Stadt als Vorbereitung für ein sommerliches Stadtspiel gezeigt haben. In zwei Gruppen ging es kürzlich los mit der sogenannten Urbansupergroup auf Erkundungstour durch den Bezirk. Heraus kommen soll nun ein Reiseführer, der beim Stadtspiel am 21. Juli verwendet werden kann.

 

Lisa Tuyala, stellvertretende Geschäftsführerin des Kulturkabinetts, zog eine positive Bilanz für den Auftakt des Projektes, welches der Bezirksbeirat Bad Cannstatt mit 2000 Euro gefördert hat. „Wir freuen uns über die Unterstützung“, sagte Tuyala. Das Gesamtprojekt wird auch von der Landesstiftung Baden-Württemberg finanziell unterstützt.

Zu dem Spaziergang am Abend, der kürzlich stattfand, sei eine bunt gemischte Gruppe zusammengetroffen, „junge Menschen und auch frisch Zugezogene, die das Projekt spannend fanden“. Nach dem Treff im KKT zogen zwei Gruppen durch Bad Cannstatt. Eine Route führte über den Aktivspielplatz Seelberg in den Kurpark zur Daimler-Gedächtnisstätte. „Es gab viel zu erzählen“, so Tuyala. Es sei viel berichtet worden vom Städtebau bis hin zu eigenen Erlebnissen. Vom Kurpark ging die Runde über den Uffkirchhof und dann wieder zurück zum KKT.

Aus dem Spaziergang und den gesammelten Eindrücken entsteht nun ein Stadtspiel

Die Mitglieder der Urbansupergroup haben alle Anregungen erfasst, Fragen gestellt und anhand von Stadtplänen Punkte markiert und sich Notizen gemacht. Auch nach dem Spaziergang haben sich die Beteiligten noch in kleinerer Runde unterhalten. Es wurde nochmals über die Orte gesprochen und wurden Geschichten aufgeschrieben.

Im KKT fanden dann noch andere Treffen statt: Auch Kinder konnten an dem Projekt teilnehmen. So sind Vorschulkinder, die im Kulturkabinett proben, die Strecke zu ihrer Kindertagesstätte abgelaufen. „Sechsjährige haben unterwegs Souvenirs gesammelt“, erzählt Tuyala. Das sei auch spannend für die Kleinen gewesen. Ältere Kinder zwischen acht und zwölf Jahren seien im Seelberg Richtung Zentrum gelaufen und hätten Erinnerungsgegenstände gesucht.

Lisa Tuyala war beeindruckt vom Spaziergang, von den unterschiedlichen Menschen und darüber, „was man in dem kleinen Teil an Verschiedenem zu sehen bekommt und wie es verschieden wahrgenommen wird“.

In der anderen Runde mit KKT-Geschäftsführerin Kathrin Wegehaupt ging es unter anderem zum Platz der jüdischen Synagoge an der König-Karl-Straße. Auch der Ort sei bewusster wahrgenommen worden. Wegehaupt erklärt resümierend zum Projektauftakt: „Das Stadtspiel ist eine schöne Gelegenheit, zu zeigen, wie vielfältig Bad Cannstatt ist. Cannstatter sowie Menschen aus anderen Gebieten bekommen so die Möglichkeit, die Besonderheiten des Bezirks zu erleben.“

Aus dem Spaziergang und den gesammelten Eindrücken entsteht nun ein Stadtspiel. „Der Reiseführer bildet dabei das Spielleitsystem“, sagt Tuyala. Dieser wird nun von der Urbansupergroup hergestellt. „Wir durften ja schon einen Blick in den Prototyp des Reiseführers werfen und sind uns sicher, dass es ein sehr kommunikatives Spiel mit hohem Spaßfaktor werden wird“, freut sich die stellvertretende Geschäftsführerin des KKT.

„Neu-Stadt!“ ist ein Kooperationsprojekt der ProduZentren (Tollhaus Karlsruhe, Kulturkabinett Bad Cannstatt, franz.K Reutlingen, ROXY Ulm, Dieselstraße Esslingen, Tanz- und Theaterwerkstatt Ludwigsburg und Kulturhaus Osterfeld Pforzheim) und der Urbansupergroup Berlin.