Von der Entscheidung des Technisches Ausschusses des Esslinger Gemeinderats profitiert der Nachwuchs im Stadtteil Zell.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Die Entscheidung hatte sich in den Vorberatungen in verschiedenen Ausschüssen des Esslinger Gemeinderats angedeutet. Jetzt hat der Technische Ausschuss den Grundsatzbeschluss für den Neubau der Grundschule im Stadtteil Zell gefasst. Dabei geht das Gremium über die Pläne der Verwaltung hinaus.

 

Denn die Stadt hatte vorgeschlagen, am bisherigen Schulstandort in der Mettenhaldenstraße – konkret: auf dem dortigen Schulhof – eine neue Schule zu bauen. Anstelle einer Sporthalle sollte in dem Gebäude aber zunächst nur ein rund 150 Quadratmeter großer Gymnastikraum integriert werden. Erst nach dem Abriss des alten Gebäudes hätte dann der Gemeinderat über den Neubau einer Einfeldsporthalle entscheiden sollen.

Zwei Gründe für die Sporthalle

Das entspricht durchaus den selbstgesetzten Vorgaben des Gemeinderats. Denn der hat eigentlich beschlossen, über den Neubau von Sportstätten erst dann wieder zu beraten, wenn der Sportstättenentwicklungsplan veröffentlicht ist. Doch gleich zwei Gründe haben alle Fraktionen dazu bewogen, im Fall der Grundschule Zell von diesem Kurs abzuweichen.

Zum einen sei ein Gymnastikraum kein geeigneter Ort, um den für Grundschulkinder so wichtigen Sportunterricht anbieten zu können, argumentierten Sprecher aller Fraktionen. Zwar gebe es auch die Möglichkeit, in Zell in andere Sporthallen auszuweichen – was man während der Bauphase notgedrungen wohl auch tun müsse. Der Weg dorthin sei aber so weit, dass allein für den Hin- und Rückweg nahezu 45 Minuten notwendig seien. Etwas ketzerisch merkte der CDU-Stadtrat Edward-Errol Jaffke an: „Dann ist die Sportstunde aber schon vorbei. Man kann natürlich auch sagen, dass der Weg zur und von der Sporthalle der Sportunterricht ist.“

10,1 Millionen Euro werden investiert

Zum anderen liegen die Ergebnisse der Sportstättenentwicklungsplans intern bereits vor. Darin wird eindeutig für den Bau einer Einfeldsporthalle in der Grundschule Zell plädiert. Nun soll beim Architekturwettbewerb der Bau einer Sporthalle, die in das Gebäude der neuen Grundschule integriert wird, berücksichtigt werden. Die Halle soll auch als Veranstaltungsraum nutzbar sein. Statt 9,1 Millionen Euro wird die Stadt nun maximal 10,1 Millionen Euro in die Hand nehmen, von denen 1,5 Millionen Euro das Land aus seinen Fördertöpfen beisteuern soll. Zum Schuljahr 2020/2021 soll der Neubau der Grundschule Zell eingeweiht werden. Sobald die Schule fertiggestellt ist, soll der Altbau abgerissen und auf dieser Fläche ein neuer Pausenhof samt Spielmöglichkeiten entstehen.

Vom Schuljahr 2020/2021 an soll die Bildungsstätte zudem in eine Ganztagsschule umgewandelt werden. Einen entsprechenden Antrag soll die Stadt nun stellen. Der Bedarf für eine Ganztagsbetreuung ist vorhanden. Schon im Jahr 2013 hatte die Grundschule aufgrund der Nachfragen von Eltern das Interesse am Ausbau bekundet. Im Jahr 2015 hat die Schulkonferenz dann beschlossen, das mit der Einweihung des Neubaus die Grundschule Zell zur Ganztagesgrundschule in Wahlform an vier Tagen mit jeweils acht Stunden Betreuung wird.