Die EU-Kommission will in Zukunft Einweggeschirr aus Plastik verbieten, um vor allem die Ozeane zu schützen. Eine Verabschiedung eines solchen Gesetzes könnte aber Jahre dauern.

Brüssel - Einweggeschirr, Strohhalme, Wattestäbchen und Ballonhalter aus Plastik sollen in der Europäischen Union verboten werden, um Umwelt und Meere besser zu schützen. Die EU-Kommission bestätigte am Montag ihre bereits inoffiziell bekannten Pläne. Dazu gehört auch, dass andere Wegwerfartikel aus Plastik zurückgedrängt und die Hersteller für Umweltschäden zur Kasse gebeten werden.

 

„Plastikmüll ist ohne Zweifel ein großes Thema, und die Europäer müssen dieses Problem zusammen angehen“, erklärte Vizepräsident Frans Timmermans. Einmalplastik im Angebot der Supermärkte werde durch die Vorschläge deutlich verringert. Die künftig verbotenen Produkte würden durch sauberere Alternativen ersetzt.

Die Umsetzung dürfte Jahre dauern

Die Kommission verspricht sich große Umweltvorteile von ihren Plänen. So sollen die Maßnahmen den Ausstoß von Kohlendioxid um 3,4 Millionen Tonnen verringern. Bis 2030 könnten Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden, erklärte die Brüsseler Behörde. Verbraucher könnten bis zu 6,5 Milliarden Euro sparen.

Die Kommission begründet den Vorstoß hauptsächlich mit dem Schutz der Ozeane. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren sei Plastik. Die vorgeschlagene EU-Richtlinie nimmt zehn Wegwerf-Produkte sowie ausrangierte Fischernetze besonders ins Visier, die nach Angaben der EU-Kommission zusammen 70 Prozent des Mülls an Stränden ausmachen.

Die von der Kommission vorgelegte Richtlinie ist zunächst nur ein Vorschlag. Dieser muss nun mit den EU-Staaten und dem EU-Parlament verhandelt werden. Die Verabschiedung und Umsetzung dürften Jahre dauern.