Das EU-Parlament hat für ein Verbot von Plastik-Wegwerfprodukten gestimmt. Solch ein Verbot dürfe aber nicht über die Verantwortung jedes Einzelnen hinweg täuschen, kommentiert Hanna Spanhel.

Stuttgart - Dass winzige Plastikteile in den menschlichen Organismus gelangen, erregt gerade Aufsehen. Kunststoff ist tatsächlich überall, das ist durch eine Untersuchung von österreichischen Forschern klar geworden. Doch mit den Meldungen über Mikroplastikteilen in unserem Körper wird es so sein wie mit jenen über Meeresschildkröten mit Plastikhalmen im Magen, Plastik spuckende Grindwale oder gigantische Müllstrudel im Ozean: Sie rufen kurze Zeit Empörung hervor, doch am Verhalten der meisten Menschen ändern sie nichts. 87 Prozent der Europäer machen sich laut einer Umfrage Sorgen über die Umweltfolgen des Plastikmülls. Von einem Preisaufschlag auf umweltschädliche Verpackungen halten viele Befragte allerdings nichts. Sie sehen die Verantwortung bei Industrie und Politik.